Zahnärztliche Mitteilungen Nr. 11

zm 108, Nr. 11, 1.6.2018, (1153) DHs in den Niederlanden – Die Banalisierung zahnärztlicher Tätigkeit senkt die Preise Zum Beitrag „Mehr Autonomie für Dentalhygienikerinnen in den Niederlanden: Die holländische DH darf jetzt selbstständig bohren“, zm 7/2017, S. 14–16. Leider kennt man sich in Deutschland meist mit den ge- sellschaftlichen Gegebenheiten und Befindlichkeiten beim nie- derländischen Nachbarn gar nicht aus. Dort wird absolut alles in erster Linie unter Sparsam- keitsaspekten betrachtet. Man ist stets auf der Suche nach Rationalisierungsreserven, wobei Qualitätsaspekte in den Hinter- grund treten. In den Niederlan- den verfolgt die Politik auch verbissen das Ziel, die Einkünfte der Ärzte und Zahnärzte auf ein staatliches Normeinkommen zu begrenzen und Sozialneid wird geschürt. In regelmäßigen Über- prüfungsstudien wird statistisch ermittelt, inwieweit die Einkom- mensdeckelung erreicht wurde und gegebenfalls werden gezielt Maßnahmen ergriffen, die Hono- rarsituation z. B. durch gezielte Absenkung der „tarievenlijst“ (Gebührenordnung) zu ver- schlechtern. Die (Zahn-)Ärzte versuchen dieser Situation z. B. durch sehr ausgedehntes Dele- gieren zu begegnen und ver- engen ihre Tätigkeit in der Regel auf sehr wenige betriebswirtschaft- lich tragbare Verrichtungen. Man betreibt Stückwerk, Gesamtkon- zepte und medizinische Koordi- nation gehen vielfach verloren. In dieser Gemengelage hat man sich fachlich immer weiter degra- diert und vielfältige Aufgaben an „Paramedici“ abgegeben. Folgerichtig befindet man sich mehr und mehr in Argumentationsnot, diese Entwicklung zu stoppen. Das politische Kalkül ist, die gesellschaftliche Stellung und Bedeutung sowie den damit ver- bundenen Einfluss der (Zahn-) Ärzteschaft zu schwächen. Die mit der Abtretung an „Paramedici“ verbundene Banalisierung der Tätigkeiten wird als politisch willkommener Nebeneffekt selbstverständlich auch die zu- gebilligten Preise hierfür unter Druck setzen. Dr. Hartmut Schäfer, Viersen Die zm-Redaktion ist frei in der Annahme von Leserbriefen und behält sich sinnwahrende Kürzungen vor. Außerdem behalten wir uns vor, Leserbriefe auch in der digitalen Ausgabe der zm und bei www.zm-online.de zu veröffentlichen. Bitte geben Sie immer Ihren vollen Namen und Ihre Adresse an und senden Sie Ihren Leserbrief an: leserbriefe@zm-online.de oder Redaktion Zahnärztliche Mitteilungen Behrenstraße 42 10117 Berlin. Anonyme Leserbriefe werden nicht veröffentlicht. Per QR-Code gelangen Sie zu allen Leser- briefen auf zm-online. Das sagen Ihre Kollegen LESERBRIEFE AUF ZM - ONLINE 0 = /' + . 9HUVXQNHQ LP 0DWHULDOFKDRV" (Ζ1)$&+ &203/(2 0LW &203/(2 Ȃ GHP QHXHQ 6\VWHP I¾U IHVWVLW]HQGHQ =DKQHUVDW] YRQ )OHPPLQJ 'HQWDO Ȃ JHZLQQHQ 6LH PHKU žEHUEOLFN LQ GHU 0DWHULDOZHOW 3URȴWLHUHQ 6LH YRQ GHP ¾EHUVLFKWOLFKHQ .RQ]HSW I¾U GLH WUH΍VLFKHUH 3URGXNW XQG 0DWHULDOZDKO LP SURWKHWLVFKHQ $UEHLWVDOOWDJ (UIDKUHQ 6LH PHKU XQG OHUQHQ 6LH GHQ &203/(2 *XLGH XQWHU ZZZ ȵHPPLQJ FRPSOHR GH JXLGH NHQQHQ 2GHU LQIRUPLHUHQ 6LH VLFK XQWHU 0DWHULDO $ 0DWHULDO $ 0DWHULDO ; 0DWHULDO < 0DWHULDO ; 0DWHULDO $ 0DWHULDO & 0DWHULDO % 0DWHULDO % 0DWHULDO '

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