Zahnärztliche Mitteilungen Nr. 13

zm 108, Nr. 13, 1.7.2018, (1508) Die in diesem Artikel beschriebene Methode zur Sofortversorgung ganzer Kiefer mit festsitzendem, implantatgetragenem Zahn- ersatz wurde 1993 in der MaloClinic in Lis- sabon zum ersten Mal durchgeführt. 1998 wurde diese Vorgehensweise unter der Bezeichnung „All on 4“ als standardisiertes Protokoll für den Unterkiefer eingeführt. Nach der Entwicklung spezieller Implantat- typen mit höherer primärer Stabilität wurde diese Vorgehensweise ab 2001 auch für den Oberkiefer angewendet. Um die Anwendung dieser Methode auch im hoch atrophen Oberkiefer zu ermöglichen, wurde die Ver- wendung von Zygoma-Implantaten ab 2004 mit in diese Methode integriert und das Design der Zygoma-Implantate an die be- sonderen Erfordernisse angepasst. Das besondere Kennzeichen dieser Methode ist die Winkelung der distalen Implantate – mit dem Ziel, eine Verankerung eines mög- lichst langen Implantats im ortständigen Knochen sowie eine möglichst große Unter- stützungsfläche für die Suprakonstruktion zu erreichen. Dies gibt die Möglichkeit zur Erreichung einer hohen primären Stabilität (min 30 Ncm), die als Voraussetzung für eine Die All-on-4-Methode: Evidenz, Möglichkeiten und Grenzen Bernd Quantius Die All-on-4-Methode zur festsitzenden Sofortversorgung ganzer Kiefer mit implantatgetragenem Zahnersatz gewinnt zunehmend an Bedeutung – als effektive, schnelle und schonende Vorgehensweise. Um die Voraussetzungen für einen dauerhaften Erfolg zu schaffen, sind auch bei dieser Methode Vorgaben hinsichtlich Indikation, Durchführung und Maintenance einzuhalten. Hier werden die wissenschaftliche Basis der Methode und die praktische Umsetzung beschrieben. Foto: Dr. Bernd Quantius Die All-on-4-Methode: Prinzipien - standardmäßig 4 Implantate - Implantation im Kiefer oder extramaxillär (Zygoma) - Winkelung der hinteren Implantate (30–45°) - immer einteilige, festsitzende und verschraubte Suprakonstruktion - Knochenreduktion, falls erforderlich - Verankerung der Implantate im ortsständigen Knochen - Freienden, wenn notwendig - immer künstliches Zahnfleisch Tabelle 1, Quelle: Quantius 28 Fortbildung Implantologie: All on 4

RkJQdWJsaXNoZXIy MjMxMzg=