Zahnärztliche Mitteilungen Nr. 17

zm 108, Nr. 17, 1.9.2018, (1935) Die private Zusatzkrankenversicherung, die 55,7 Prozent der Bevölkerung besitzen, ist teuer und leistet nicht das, was sie leisten soll: einen Schutz vor unerwarteten Kosten. Im Allgemeinen zahlt sie zahnärztliche Leis- tungen nur bis zu einer definierten Ober- grenze, was bedeutet, dass für die Mehrheit der dort versicherten Erwachsenen bei Zahn- arztbesuchen trotzdem Kosten anfallen. Die Situation verschärft sich, weil die Regulierung der Zahnmedizin sich nicht auf die Preis- gestaltung oder die Definition geeigneter Behandlungsmethoden erstreckt. 80 Prozent der Zahnärzte arbeiten in der Stadt Zwar hat Australien ein Überangebot an Zahnärzten, doch 80 Prozent arbeiten in städtischen Gebieten und in privater Praxis. Als Folge davon berichten Menschen, die in ländlichen Gebieten wohnen, über voll- ständigen Zahnverlust, den geringsten Zahn- versicherungsschutz und die höchste Unzu- friedenheit mit ihrer Mundgesundheit. Es gibt Forderungen, diese Ungleichheiten und Ungerechtigkeiten durch die Einführung eines Medicare-ähnlichen Systems anzuge- hen. Das könnte aber bis zu zwei Milliarden Dollar pro Jahr kosten. Jüngsten Umfragen zufolge wollen 48 Prozent der Australier die Steuersubventionierung für die private Krankenversicherung ab- schaffen und die daraus resultierenden Ein- sparungen für die zahnmedizinische Versor- gung verwenden. Freigesetzt würden damit bis zu 12 Milliarden US-Dollar, was zusam- men mit den laufenden Kosten für Zahn- arztpraxen und den indirekten Kosten für die Wirtschaft (geschätzte 1,2 Milliarden US-Dollar) ein Programm für die zahnärzt- liche Grundversorgung – ähnlich dem von der National Health and Hospitals Reform Commission vorgeschlagenen Denticare- Programm – finanzieren könnte. ck Der „Oral Health Tracker“-Report formuliert Zielmarken für ein gesünderes Australien im Jahr 2015. Alle Illustrationen: © Australian Dental Association & Australian Health Policy Collaboration

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