Zahnärztliche Mitteilungen Nr. 18

zm 108, Nr. 18, 16.9.2018, (2116) Desinfektion und ein bakteriendichter Ver- schluss gelingen, kann die Infektion einge- schlossen werden. Die orthograde Revision im Verlauf der antimikrobiellen Therapie er- möglicht unter mikroskopischer Sicht eine vollständige Reinigung und Desinfektion (Abbildungen 15 bis 17). Zusammenfassung Zweidimensionale Röntgenaufnahmen er- möglichen auch bei exzentrischer Projektion keine sichere Differenzierung zwischen ein- und mehrkanaligen Wurzelkanalsystemen unterer Frontzähne. Lediglich eine Kontinui- tätsunterbrechung im Wurzelkanalverlauf kann als ein Hinweis für eine Aufteilung des Wurzelkanalsystems genutzt werden [Hülsmann & Schäfer, 2007]. DVT-Auf- nahmen können die diagnostische Sicher- heit zur präoperativen Analyse des Wurzel- kanalsystems verbessern, bieten aber systembedingt keine absolute Sicherheit in der Differenzierung mehrkanaliger Wurzelkanalsysteme [Paes da Silve Ramos Fernandes et al., 2014]. Insbesondere die in einwurzeligen Zähnen vorhandene Dentin- brücke 3 mm unterhalb der Schmelz- Zement-Grenze ist in etwa 50 Prozent der Fälle für eine Unterteilung in zwei Wurzel- kanäle verantwortlich. Die Dentinbrücke ist geringer mineralisiert, weist einen gerin- geren Röntgenkontrast auf und lässt sich deshalb radiologisch schwer darstellen. Die Nutzung optischer Vergrößerungen mit zusätzlicher Lichtzufuhr (optimal Xenon- beleuchtung) zur sicheren und minimal- invasiven Darstellung des Wurzelkanal- systems wird empfohlen [AAE Position Abbildung 15: Vollständige Wurzelteilung eines unteren Eckzahns Foto: Michael Arnold Abbildung 16: Starker Zahnhartsubstanzverlust infolge fehlender Vergrößerung: a) Unter mikroskopischer Sicht gelingen das Auffinden des stark verengten Wurzelkanals und der Verschluss der lateralen Perforation. b) Trotz erfolgreicher Wurzelkanalbehandlung kann der vermeidbare Zahnhartsubstanzverlust das Langzeitergebnis beeinträchtigen. Fotos: Michael Arnold Abbildung 17: Röntgenausgangsaufnahme nach scheinbar vollständiger Wurzelkanal- füllung und Wurzelspitzenresektion mit fort- bestehender apikaler Aufhellung Foto: Michael Arnold Abbildung 18: DVT-Aufnahme zur Abklärung der Erhaltungsmöglichkeit der Zähne 42, 41 und 32: a) Axiale Projektion: Zahn 42 lässt lingual einen zweiten Wurzelkanal vermuten. b) In der sagittalen Ebene ist ein lingual unbehandelter Wurzelkanal bei einer ausgedehnten peri- apikalen Aufhellung erkennbar. Fotos: Michael Arnold 104 Zahnmedizin

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