Zahnärztliche Mitteilungen Nr. 19

zm 108, Nr. 19, 1.10.2018, (2245) Outcome im Vergleich zum alleinigen BLS signifikant verbessern [Kondo et al., 2017]. Diskutiert werden könnte, ob ein AED (Auto- matischer Externer Defibrillator) möglicher- weise zur Grundausstattung jeder Praxis und jeder Klinik gehören sollte, denn er verbessert signifikant das Überleben sowie den Outcome nach kardialen, reanimationspflichtigen Ereig- nissen, wie zum Beispiel nach dem akuten Koronarsyndrom (ACS) [Abolfotouh et al., 2017]. Bei der Behandlung älterer Patienten sollte auch ein Monitoring verfügbar sein, das mindestens eine Puls-, eine RR- sowie eine Messung der O 2 -Sättigung ermöglicht. Bezüglich der Lokalanästhesie muss bei älteren sowie bei kardiovaskulär vorerkrankten Pa- tienten nicht zwingend auf einen Adrenalin- zusatz im Lokalanästhetikum verzichtet wer- den, wobei zumindest eine Reduktion auf eine 1:200.000 oder 1:400.000-Verdünnung erfolgen sollte. Kämmerer et al. konnten hinsichtlich des Adrenalinzusatzes zeigen, dass bei Leitungsanästhesien und intra- ligamentären Anästhesien im UK-Molaren- bereich im Vergleich Articain mit Adrenalin (1:100.000) vs. Articain ohne Adrenalin intraoperativ eine äquivalente, allerdings verkürzte, lokalanästhesiologische Wirkung erreicht werden konnte [Kämmerer et al., 2012; Kämmerer et al., 2014]. Weiterhin sollte die Indikation zur Leitungs- anästhesie bei vorbestehender Dysphagie / orofazialer Parese zurückhaltend gestellt werden, da diese die ohnehin schon ein- geschränkten Reflexbahnen unterbrechen und eine Aspiration mit daraus resultieren- den weiteren Komplikationen begünstigen kann. Oberstabsarzt Dr. Dr. Andreas Pabst Oberstabsarzt Dr. Dr. John Rudat Stabsarzt Dr. Anna Meier Oberstarzt Prof. Dr. Dr. Richard Werkmeister Klinik für Mund-, Kiefer- und Plastische Gesichtschirurgie Bundeswehrzentral- krankenhaus Koblenz Rübenacherstr. 170 56072 Koblenz Andreas1Pabst@ bundeswehr.org Oberfeldarzt Dr. Michael Bonerewitz Stabsarzt Felix Hoffmann Klinik für Anästhesie und Notfallmedizin Bundeswehrzentral- krankenhaus Koblenz Rübenacherstr. 170 56072 Koblenz Dieser Fall zeigt eindrücklich, welche teils lebensbedrohlichen Komplikatio- nen bei zahnärztlichen Behandlungen älterer und multimorbider Patienten auftreten können. Bei multimorbiden Patienten mit einem hohen Komplikationsrisiko sollte die Indikation zur geplanten Therapie besonders streng gestellt werden und die ambulante versus stationäre Versorgung abgewogen werden. Das regelmäßige Training sowie das sichere Beherrschen von BLS- und gegebenenfalls ALS-Maßnahmen sowohl der behandelnden Kollegen als auch des gesamten Praxis- beziehungsweise Klinik- personals sollte daher ein zwingender Bestandteil im niedergelassenen wie im stationären Alltag sein. Fazit für die Praxis Alle Porträts: privat Die Literaturliste kann auf www.zm-online.de abgerufen oder in der Redaktion angefordert werden. www.shofu.de Zwei Viskositäten mit X tra Glanz ! Geeignet für Restaurationen Klasse I bis V Sehr gute Polierbarkeit Leicht injizierbare Applikation 2)9

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