Zahnärztliche Mitteilungen Nr. 22

zm 108, Nr. 22, 16.11.2018, (2672) Seit 2016 hat sich die Zahl der Auslands- famulaturen von Zahnmedizinstudierenden mehr als verdoppelt, auch für 2018 zeichnet sich ein Rekord ab: Waren es 2017 schon über 120 angemeldete Auslandsaufenthalte, so dürften es laut Zahnmedizinischem Austauschdienst (ZAD) im Jahr 2018 über 173 Anträge für einen Auslandsaufenthalt werden. Dies darf uneingeschränkt als ein positives Signal gewertet werden, allein schon deshalb, weil es eine große Bereitschaft für den Freiwilligendienst dokumentiert. Gründe für die deutliche Zunahme der (aus- ländischen) Famlaturen gibt es mehrere: Zum einen spricht es sich immer mehr he- rum, dass sich ein Auslandseinsatz fachlich wirklich lohnt, zum anderen berichten die „Heimkehrer“ durchweg über positive Ein- drücke. Dass man auf den Reisen „neben- bei“ auch fremde Gegenden und Kulturen kennenlernt, vor allem in Regionen, wo man sonst „kaum hinkommt“, dürfte ein weiterer wichtiger Grund sein. Doch die Zunahme der (ausländischen) Famulaturen dürfte auch an der deutlich verbesserten Darstellung des Themas in der zahnärztlichen Öffentlichkeit liegen. So wurde diesem Thema zuletzt – etwa beim deutschen Zahnärztetag – ein breiter Raum eingeräumt: Gleich ein halbes Dutzend Or- ganisationen konnte sich im Rahmen des Studententags im Jahr 2016 vorstellen. Diese Vorstellung bot ein durchaus reprä- sentatives Bild der bevorzugten Regionen: So waren Organisationen aus Süd- und Mittelamerika sowie aus Afrika und Asien vertreten. Und in genau diese Regionen zieht es die meisten Freiwilligen. Fast alle Heimkehrer schwärmen Ganz oben auf der Beliebtheitsskala steht der ferne Osten: Kambodscha, die Cookinseln, aber auch Indien und die Mongolei, sowie immer wieder Myanmar, wobei letzteres – quasi exklusiv – von der Uni in Witten/ Herdecke bedient wird. Kambodscha hat sich erst in den letzten Jahren zu einem besonderen Ziel entwickelt, nicht zuletzt dank „Mini Molars Cambodia e. V.”, einer in Hamburg ansässigen Deutsch-Kambod- schanischen Organisation. Hier steht die Zu- sammenarbeit mit verschiedenen Kliniken im Großraum der Hauptstadt Phnom Phen sowie mit verschiedenen Waisenhäusern im Vordergrund. Zudem fährt der Verein mit mobilen Behandlungseinheiten in die Slums von Kambodscha. Nach Eigenangaben Famulaturen im Ausland Kambodscha, Cookinseln, Myanmar, ... Studierende der Zahnmedizin zieht es für eine Famulatur in die ganze Welt. Der Zahnarzt Tobias Bauer war schon bei vielen Hilfseinsätzen dabei – und gründete das Netzwerk „Dental International Aid Networking (Diano)“. Hier gibt er einen Überblick, welche Hilfsorganisationen Famulanten mitnehmen und wer welche Weltregion abdeckt. Nina Sickenberger (l.) und Anja Stegele für „Planet Action – Helfende Hände“ bei ihrer Famulatur in Madagaskar 2016. Foto: Planet Action e.V. 108 zm–starter

RkJQdWJsaXNoZXIy MjMxMzg=