Zahnärztliche Mitteilungen Nr. 23-24

zm 108, Nr. 23, 1.12.2018, (2750) -24, 1 12.2018, (2750) Sowohl Bündnis 90 / Die Grünen als auch die Fraktion der Linken stellten eine Kleine Anfrage an die Bundesregierung. Thema: die Entwicklung zahnmedizinischer Versorgungs- strukturen im Hinblick auf die exorbitant gestiegene Zahl der zahnärztlichen MVZ (Z-MVZ) sowie der Einfluss von rendite- orientierten Finanzinvestoren. In einer Vorbemerkung ihrer Anfrage „Ent- wicklung zahnmedizinischer Versorgungs- strukturen“ verweisen die Grünen auf den deutlichen Anstieg der MVZ in der zahn- medizinischen Versorgung. Gab es im vierten Quartal 2014 bundesweit noch 25 an der vertragszahnärztlichen Versorgung teilneh- mende MVZ, so beläuft sich laut KZBV die Zahl dieser Versorgungszentren im dritten Quartal 2018 auf 608, davon 75 mit Inves- tor. Im gleichen Zeitraum hat sich die Zahl der dort tätigen Zahnärzte nach Angaben der KZBV von 155 auf 1.912 erhöht. Weiter- hin befanden sich etwa 79 Prozent der Z-MVZ in städtischen Gebieten. Gründun- gen in ländlichen und strukturschwachen Regionen stellen nach Angaben der KZBV hingegen eine relative Seltenheit dar. BMG: „MVZ sind etabliert“ Die Bundesregierung betont in ihrer Antwort an die Grünen vom 25. Oktober durch den Parlamentarischen Staatssekretär im Ge- sundheitsministerium, Dr. Thomas Gebhart, dass die Sicherstellung einer guten medi- zinischen Versorgung generell Strukturen voraussetze, die den Vorstellungen der Zahnärzte von ihrer Berufsausübung auch Rechnung tragen. Daher sei dem Wunsch vieler Zahnmediziner nach einer Tätigkeit im Angestelltenverhältnis nachzukommen. MVZ stellten neben den Niedergelassenen eine weitere Form der Berufsausübung in der vertragszahnärztlichen Versorgung dar und hätten sich etabliert. Gerade für den zahnärztlichen Nachwuchs, aber auch für schon länger tätige Zahnärzte böten MVZ eine Möglichkeit, familienfreundlich und ohne besonderes finanzielles Risiko ihren Beruf auszuüben. ” Gerade in ländlichen Regionen mit einer geringeren Bevölkerungs- dichte sind sowohl MVZ als auch BAG selten anzutreffen. Gesundheitsstaatssekretär Dr. Thomas Gebhart Dabei hält die Bundesregierung keine weiteren Maßnahmen für erforderlich, um zu verhindern, dass MVZ von Investoren ge- gründet werden, die allein Kapitalinteressen verfolgen und keinen fachlichen Bezug zur medizinischen Versorgung haben. Statt- dessen verweist sie auf den Ende September vom Kabinett beschlossenen Entwurf eines Gesetzes für schnellere Termine und bessere Bundesregierung zu MVZ durch Groß-Investoren „Wir beobachten sorgsam“ In zwei getrennten parlamentarischen Anfragen von den Grünen und den Linken wird die Bundesregierung zum Thema Medizinische Versorgungszentren (MVZ) um Informationen gebeten. Im Fokus steht die Gründung von zahnärztlichen MVZ durch Groß-Investoren. Die Regierung verweist darauf, dass im kommenden Terminservicegesetz die Gründungsvoraussetzungen für MVZ beschränkt werden sollen. Dies sei ausreichend. Foto: zm-nb 34 Politik

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