Zahnärztliche Mitteilungen Nr. 03

zm 109, Nr. 3, 1.2.2019, (171) Liebe Kolleginnen und Kollegen, Auf den folgenden Seiten finden Sie Über- blicksbeiträge zu den weltweit ersten paro- dontologischen Leitlinien auf dem an- spruchsvollen S3-Niveau. In mehrjähriger Arbeit habendie DG PARO und die DGZMK mit Unterstützung einer für die Anwender der Leitlinien repräsentativen Gruppe von Vertretern zahnmedizinischer und medizinischer Fachgesellschaften und Organisationen den wissenschaftlich aktuel- len Stand auf dem Gebiet der mechanischen und der chemischen Plaquekontrolle sowie zur adjuvanten Antibiotikatherapie zusam- mengefasst, evaluiert, gewichtet und auf seine Anwendbarkeit in der Praxis und im deutschen Gesundheitssystem überprüft. Die Empfehlungen wurden dann unter strengsten formellen Voraussetzungen ab- gestimmt – insbesondere wurden mögliche Interessenkonflikte der Autoren und Dele- gierten der verschiedenen beteiligten Grup- pierungen sowohl direkter als auch indirek- ter Art detailliert geprüft und ausgeschlos- sen. Sie können sich daher sicher sein, dass die vorliegenden Leitlinien unabhängig von spezifischen Interessen den aktuellen Wis- sensstand korrekt widerspiegeln. Die Leitlinienarbeit der DG PARO hat bereits Auswirkungen jenseits der Landesgrenzen entfaltet: Derzeit läuft ein groß angelegtes Leitlinienprojekt der Europäischen Föderati- on für Parodontologie, dem weitweit größ- ten parodontologischen Fachverbund mit Fachgesellschaften aus derzeit 30 Mitglieds- nationen, bei dem auf der Basis der deut- schen Leitlinienarbeit und unter Beteiligung ihrer wesentlichen Protagonisten eine supranationale Leitlinie zur Parodontitisthe- rapie von der Diagnose bis hin zur aufwen- digen korrektiven Chirurgie auf S3-Niveau erstellt werden soll. Diese Leitlinie orientiert sich an den Diagnosen der neuen Parodon- titisklassifikation und könnte so eine opti- mierte Diagnose jedes Patienten mit einer für diese Diagnose maßgeschneiderten The- rapie verbinden. Mit den fertiggestellten deutschen Leitlinien und den ambitionierten europäischen Pro- jekten verbindet die DG PARO die Hoffnung, dass wir – analog zur Situation in der Medi- zin, wo einige Leitlinien in der Onkologie nachweislich zu einer Verbesserung der Überlebensraten der betroffenen Patienten geführt haben – durch die Leitlinienarbeit zu einer besseren, effektiveren Therapie unse- rer Patienten beitragen können. Prof. Dr. Moritz Keb- schull, MBA Chair of Restorative Dentistry The School of Denti- stry University of Birmingham Die wichtigsten Prophylaxestrategien Foto: Kebschull Porträt: privat „Häusliches mechanisches Biofilm- management in der Prävention parodontaler Erkrankungen“ S. 46–49 „Häusliches chemisches Biofilm- management in der Prävention und Therapie der Gingivitis“ S. 50–53 „Adjuvante systemische Antibiotikagabe bei subgingivaler Instrumentierung im Rahmen der systematischen Parodontitistherapie“ S. 54–55 45 S3-Leitlinien zur Parodontitistherapie

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