Zahnärztliche Mitteilungen Nr. 05

zm 109, Nr. 5, 1.3.2019, (451) wie MDP enthalten, ist keine weitere Kon- ditionierung nötig. Werden Zirkonoxide adhäsiv befestigt, ist eine Konditionierung zwingend nötig. Diese kann entweder tribo- chemisch (Rocatec) oder mit Adhäsiven, die Phosphorsäure-modifizierte Monomere (zum Beispiel MDP) enthalten, erfolgen. Das MDP-Monomer, das in manchen Universaladhäsiven enthalten ist, stellt eine stabile chemische Verbindung zwischen Zirkonoxid (über P-O-H-Gruppen) und dem Befestigungsmaterial (über C=C-Bindungen) her. Ein alternativer Verbund kann auch über Glasbeschichtungen erzielt werden (zum Beispiel Hotbond zirconnect, DCM) [Rosentritt, 2015; Rosentritt, 2017]. Härte und Oberfläche Zirkonoxide besitzen mit circa 1.200 HV eine sehr hohe Härte und zeigen klinisch keine oder nur sehr geringe Verschleiß- effekte. Jeder prothetischen Restauration mit Zirkonoxid sollte daher eine gründliche okklusale und funktionelle Analyse voran- gestellt sein. Werden die Oberflächen der Zirkonoxide entsprechend poliert und gla- siert, sind keine negativen Verschleißauswir- kungen auf die Antagonisten zu erwarten [Rosentritt, Behr et al., 2018]. Bei verblen- deten Restaurationen können durch eine optimale Konstruktion und zahntechnische (Herstellung von Gerüst und Verblendung) wie zahnärztliche (Einschleifen und Politur) Verarbeitung Chipping-Probleme vermieden werden. Fazit Wichtige Punkte für den erfolgreichen Ein- satz der Zirkonoxide sind neben der Kennt- nis der Werkstoffe und deren Verarbeitung folgende Aspekte: \ Unterscheidung und indikationsbezogene Auswahl der verschiedenen Zirkonoxide unter Berücksichtigung der Festigkeiten und Transluzenzen \ Differenzierung zwischen monolithischen und verblendeten Versorgungen \ Zirkonoxid-gerechte Präparation und Gestaltung (abrunden, scharfe Kanten und Frühkontakte vermeiden) \ kontrollierte Verarbeitung und eine auf ein Mindestmaß reduzierte Bearbeitung, um Defekte und Risse zu vermeiden \ sorgfältige Politur und Glasur \ gezielte Auswahl der optimalen Befesti- gungsstrategie (Strahlen, Adhäsivsystem) Zahnärzte und Zahntechniker sollten ihr Fachwissen und ihre Erfahrung gemeinsam gezielt einsetzen, um den Überblick über die Vielfalt der Zirkonoxide zu behalten und diese Materialien im Sinne des Patienten erfolgreich anzuwenden. Weitere Informationen finden Sie unter www.werkstoffkunde-kompendium.de. Prof. Dr. Dipl. Ing. (FH) Martin Rosentritt Universitätsklinikum Regensburg Poliklinik für Zahnärzt- liche Prothetik Franz-Josef-Strauß- Allee 11 93053 Regensburg martin.rosentritt@ukr.de Annett Kieschnick Freie Fachjournalistin Helmholtzstr. 27 10587 Berlin PD Dr. Dipl. Ing. (FH) Bogna Stawarczyk Klinikum der Universität München Poliklinik für Zahnärzt- liche Prothetik Wissenschaftliche Lei- terin Werkstoffkunde Goethestr. 70 80336 München Anzeige 1/3 hoch xxx Abbildung 3: Schema: Transluzenz und Riss- verlauf durch 3Y (l.) und 5Y-TZP (r.) Quelle: Martin Rosentritt Porträts: privat H A L L 1 1 . 3 | J 0 1 0 / K 0 1 9 C I R C L E O F E X P E R T S D E N T A L I N T E L L I G E N C E k o m e t m a g a z i n . d e L A B C O L O G N E | G E R M A N Y I D S P R A X I S Di e IDS beg i nn t schon vor de r IDS : kometmagaz in . de Einladung | Circle of Experts ©01/2019·419491V0 Komet auf der IDS | HALL 11.3 | J010/K019

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