Zahnärztliche Mitteilungen Nr. 08

größere ein verstärktes „Glashybrid“ mit Schutzlack. Sind direkte Füllungsmaterialien nicht mehr Erfolg versprechend, haben sich Stahl-, Komposit- oder Zirkonoxidkronen bewährt (etwa 3M, edelweiss, vFM Dental- labor). Ob sich die in Köln oder imMessevorfeld neu vorgestellten direkten Füllungsmaterialien bewähren, wird sich im klinischen Alltag und in Studien zeigen. Bei den zunächst niedrigviskösen und anschließend model- lierbaren Materialien gibt es eines ohne besonderen Vorbereitungsbedarf (GC) und zwei, die zunächst leicht erwärmt werden müssen (Voco, Applikationsgerät mit Heiz- funktion) oder können (3M, ohne zugehö- riges Erwärmungsgerät). Mit einem neuen Produktsystem von Ivoclar Vivadent sollen sich Zähne mithilfe eines besonderen Licht- aktivators und einer neuen Polymerisations- lampe besonders schnell und zuverlässig füllen lassen. Firmenhochzeit auf dem Endo-Markt Mit MicroMega (Endodontie) und SciCan (Hygiene) hat Coltène (Endodontie und restaurative Systeme) neue Kooperations- partner gefunden. Angesichts der großen Player im Endo-Markt, allen voran Dentsply Sirona mit VDW, erscheint ein solcher Schritt nachvollziehbar. Abgesehen von den neuen Feilensystemen von Komet und Dentsply Sirona wurden in Köln über- wiegend kleine Erweiterungen präsentiert, zum Beispiel zusätzliche Gleitpfad-Feilen für die maschinelle Aufbereitung. Ein modulares System zum Befüllen von Spritzen mit Endo- Spüllösungen gibt es von Coltène. Interes- sant sind in dem Zusammenhang aktuelle Studien, die für ultraschall-aktivierte Spül- systeme klinisch keine klaren Vorteile zeigen konnten [Caputa et al., 2019; Nagendrababu et al., 2018]. Ein paar Neuigkeiten sind bei Stiftaufbauten zu vermelden: Kettenbach stellte ein dual- härtendes Komposit vor, das einerseits zur Befestigung des Stifts und der adhäsiven Versorgung, andererseits zum Stumpf- aufbau dient. Die Zahnsubstanz und das Restaurationsmaterial werden dafür mit zwei unterschiedlichen Primern vorbehandelt. Kon- fektionierte Kombinationen aus Komposit- stift- und -Aufbau, mit integriertem Licht- leiter für vollständige Polymerisation im Wurzelkanal, bietet edelweiss. Die Revolution beim Schnittstellen- Management ist erneut verschoben. Nach Auskunft von Anwendern lassen sich Daten zwischen verschiedenen Produktsystemen meist immer noch nicht problemlos austauschen. Labore müssen daher häufig in eine Reihe unterschiedlicher Programme und Portale investieren und diese mit er- heblichen Kosten auf dem neuesten Stand halten. Ein neuer intraoraler Scanner von Kulzer erlaubt behelfsmä- ßig, Bildinformationen in unterschied- lichen Dateiformaten zu speichern. \ Knackpunkt bleibt der Datenaustausch D IGITALE I NSELWELT Abbildung 2: Messe praktisch: An vielen Ständen war es möglich, Materialien und Geräte selbst zu testen (Dentsply Sirona). Foto: Jan H. Koch

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