Zahnärztliche Mitteilungen Nr. 10

zm 109, Nr. 10, 16.5.2019, (1166) Telematikinfrastruktur gematik weist Installationsprobleme von sich Medienberichte über Sicher- heitsmängel bei der Anbindung von Praxen an die Telematik- infrastruktur verunsichern derzeit viele Praxisinhaber. Wie unter anderem das Deutsche Ärzte- blatt berichtet, hatte ein System- administrator bei der Betreuung einer Zahnarztpraxis festgestellt, dass die TI-Techniker bei der Installation der TI-Komponenten die Firewall und den Virenschutz der Praxis abgeschaltet hatten, so dass die Praxis ohne jede Absicherung vor Hackerangriffen aus dem Internet war. Ihm zufolge sei dies kein Einzelfall, sondern betreffe vor allem größere Praxen, die ihren TI- Konnektor im Parallelbetrieb ins lokale Netzwerk der Praxis inte- griert haben und zusätzliche Internetdienste nutzen. Die gematik nehme diese Berichte ernst, heißt es in einer aktuellen Stellungnahme der Gesellschaft für Telematikanwendungen der Gesundheitskarte mbH. Im Aus- tausch mit den Herstellern und anderen Institutionen werde man klären, ob es sich um Einzelfälle handelt, die gegebenenfalls lokal beziehungsweise lokalisierbar sind, oder um ein systematisches Problem beim TI-Anschluss einer medizinischen Einrichtung. Die gematik betont jedoch, dass ihr derzeit keine verbindlichen Zahlen bekannt seien, die sich auf Unsicherheiten beim TI- Anschluss beziehen. Demnach könne momentan „keine valide Aussage zu den in den Medien dargestellten Fällen getroffen werden“. Klar sei jedoch, dass der Konnektor nicht das Problem ist – auch nicht die technische Frage des Installationsweges, ob in Reihenschaltung oder im Parallelbetrieb. nb/pm Bundeszahnärztekammer besucht EU-Forum in Tirana Das Kammersystem als Vorbild für den Balkan Im März wurde in Skopje, Nord- mazedonien, der Beschluss zu einer Pflichtmitgliedschaft für In- vestoren-getriebene Z-MVZ ge- fasst, den die Bundeszahnärzte- kammer (BZÄK) mit sechs ande- ren Kammern im Mai in Wien dem Council of European Den- tists (CED) vorstellen wird. Im April war die BZÄK nun in Tirana zu Gast beim „7th Western Bal- kans Civil Society Forum“, das vom Europäischen Wirtschafts- und Sozialausschuss (EWSA) or- ganisiert wird. Der EWSA ist ein beratendes Gremium, in dem Vertreter sozialer und beruflicher Interessengruppen ihre Ansichten zu EU-Fragen darlegen können. In der vom Forum verabschiedeten Deklaration stellen die Teilnehmer die wichtige Rolle der Kammern bei der Umsetzung von Rechts- staatlichkeit sowie bei der Kor- ruptionsbekämpfung heraus und fordern die hiesigen Behörden wie die EU-Institutionen auf, die Freien Berufe im westlichen Balkan zu stärken. BZÄK-Präsident Dr. Peter Engel zu seiner Teilnahme: „Die Bun- deszahnärztekammer vertritt mit Nachdruck die Freiberuflichkeit auf nationaler und internationa- ler Ebene. Auch auf europäischer Ebene werden wir hier unserer Verantwortung gerecht und wer- ben für die freien Berufe und ihre Selbstverwaltung als wesent- licher Pfeiler einer demokratisch strukturierten Zivilgesellschaft.“ Schließlich sorgten insbesondere die Heilberufe dank der belast- baren und qualitätssichernden Selbstverwaltung mit eigenen Finanzmitteln nicht nur für die Gesundheit der Menschen, son- dern auch für eine Entlastung des Staates. Engel: „Wir hoffen, für die EU-Kandidatenländer auf dem Balkan, in Ländern wie Albanien, Montenegro, Nordmazedonien und Serbien, mit unserer Kam- merarbeit als Vorbild zu wirken. Hierfür setzen wir uns im Euro- päischen Wirtschafts- und Sozial- ausschuss der EU ein, wo wir die Interessen der im Bundesverband der Freien Berufe gebündelten Belange der Freiberufler offiziell vertreten.“ mth Foto: EESC MDK-Reformgesetz Spahn will Medizinischen Dienst der Krankenkassen umbauen Bundesgesundheitsminister Jens Spahn (CDU) will den Medizini- schen Dienst der Krankenversi- cherung (MDK) umbauen: Die Kassen sollen an Einfluss verlieren, aber weiter finanzieren, die Auf- sicht erhält Spahns Ministerium. Hierzu hat das Bundesgesund- heitsministerium am 2. Mai den Entwurf eines Gesetzes für bessere und unabhängigere Prüfungen vorgelegt, das sogenannte MDK- Reformgesetz. Es sieht vor, dass die Kassen künftig bei den sozial- medizinischen Beratungs- und Begutachtungsdiensten außen vor gelassen werden. Um das zum Ausdruck zu bringen, wird die Institution, bei der bun- desweit ungefähr 9.000 Beschäf- tigte arbeiten, eine eigenständige Körperschaft des öffentlichen Rechts werden. Statt Medizini- scher Dienst der Krankenversi- cherung (MDK) beziehungsweise Medizinischer Dienst des Spitzen- verbandes Bund der Krankenkas- sen (MDS) heißt es dann Medizi- nischer Dienst (MD) beziehungs- weise Medizinischer Dienst Bund (MD Bund). Mit dem Gesetz soll der MD unabhängiger von den Kassen respektive dem GKV-Spitzenver- band agieren. So soll die Beset- zung der Verwaltungsräte als maßgebliche Entscheidungsg- remien neu geregelt werden: Künftig werden auch Vertreter der Patienten, der Pflegebedürf- tigen und der Verbraucher sowie der Ärzteschaft und der Pflege- berufe im Verwaltungsrat vertre- ten sein. Hauptamtlich bei Kran- kenkassen und deren Verbänden Beschäftigte sind nicht mehr in den Verwaltungsrat wählbar. Der Umstellungsprozess soll ins- gesamt nach maximal einem Jahr abgeschlossen sein. sg 104 Nachrichten

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