Zahnärztliche Mitteilungen Nr. 13

zm 109, Nr. 13, 1.7.2019, (1461) stetig steigende Qualitätsmängel bei den Medikamentenherstellern. Die Umstellung der Medikation von Patien- ten in Kliniken aufgrund der Lieferengpässe kosteten pro Woche hierzulande fast sechs Stunden, rechnete Dörje vor. Generell be- treffe der Engpass in den Krankenhäusern zu 50 Prozent Injektionen und Infusionen, ge- folgt von Tropfen und Tabletten. Um Liefer- schwierigkeiten zu begegnen, forderte Dör- je eine Lagerhaltungspflicht – für Kliniken, Apotheken und Pharmaunternehmen. Zudemmüsse man die Pharmahersteller dazu bewegen, wieder mehr in der EU zu produ- zieren. Auch müsse der Gesetzgeber regula- torisch dafür sorgen, dass es nicht zu Liefer- engpässen komme. Dörje: „Hinter jeder feh- lenden Packung steht ein Patient.“ Auch die Gesundheitsversorger seien gefordert, sich aus den selbst geschaffenen Abhängigkeiten zu lösen. Beispielhaft nannte Dörje drei private Kliniken in den USA, die sich zusammen- geschlossen hatten und nun autark Klinik- arzneimittel für ihre Häuser herstellen. Der Bundestagsabgeordnete und Mitglied im Gesundheitsausschuss, Tino Sorge (CDU), betonte, dass mit dem „Gesetz für mehr Sicherheit in der Arzneimittelversorgung“ (GSAV) diese Probleme angegangen worden seien. Um die Arzneimittelsicherheit zu stärken, solle etwa die Zusammenarbeit zwischen den Behörden von Bund und Ländern ver- bessert werden, unter anderem durch eine Informationspflicht über Rückrufe. Zugleich würden die Rückrufkompetenzen der Bun- desoberbehörden bei Qualitätsmängeln oder dem Verdacht einer Arzneimittelfälschung erweitert. Zudem soll es laut Sorge häufiger unangemeldete Kontrollen geben, etwa in Apotheken, die Krebsmittel (Zytostatika) selbst herstellen. Außerdem bekommen die Krankenkassen bei Produktmängeln, etwa bei einem Rück- ruf, einen Regressanspruch gegenüber den verantwortlichen Pharmafirmen. Bei Rabatt- verträgen der Krankenkassen mit Arzneimit- telherstellern soll künftig auch eine bedarfs- gerechte Lieferfähigkeit berücksichtigt wer- den, um Liefer- und Versorgungsengpässen vorzubeugen. Sorge plädierte für einen offe- nen, offensiven, aber auch angemessenen Umgang mit dem Thema Medikamenten- versorgung. Nicht jeder Lieferengpass sei versorgungsrelevant. Trotz aller Vorkomm- nisse und Widrigkeiten sei die flächen- deckende Versorgung mit Arzneien hierzu- lande weitestgehend gewährleistet, ist er überzeugt. sg Ulrike Elsner, Vorstandsvorsitzende vom Verband der Ersatzkassen e. V. (vdek), führte aus, was die Krankenkassen bei verschiedenen Vorkommnissen in der Arzneimittelversorgung der letzten Zeit unternommen hätten. So hätten diese etwa Alternativregelungen bei Liefer- ausfällen in Verträgen festgelegt und waren an Aufklärung und Information der Geschehnisse aktiv beteiligt. Ausdrücklich begrüßte Elsner die Neu- regelungen im Gesetz für mehr Sicher- heit in der Arzneimittelversorgung (GSAV), besonders \ die Verstärkung der Kommunikation und Koordination zwischen Bundesober- behörden und Landesaufsichten, \ die Erweiterung von Kontrollpflichten der Behörden, \ die Erweiterung von Meldepflichten der Beteiligten, \ die Verschärfung von Sanktionsmög- lichkeiten bei Verstößen \ sowie die gesetzliche Regelung für Er- satzansprüche gegen den Verursacher. Allerdings äußerte die vdek-Chefin auch Skepsis bezüglich der praktischen Umsetzung, dies vor allem wegen des fehlenden Personals. „Zur Kontrolle fehlt Personal“ Verband der Ersatzkassen Die gemeldeten Lieferengpässe stiegen von 2013 bis 2018 von 40 auf 264 (Stand 12/18). Grafik: Bundesinstitut für Arzneimittel und Medizinprodukte LE-Erstmeldungen nach Jahren 0 50 100 150 200 250 300 2013 2018 20.450,00 € * 72 MONATE ab 302,66 € * RESTWERT 10% inkl. Montage, 24 Monate Garantie (Wert 1.000,00 €) BASIC LEASING AKTIONSANGEBOT NSK LED/KaVo Mikromotor 6-Wege-Funktionsspritze Lichtturbineneinrichtung NSK LED Zahnstein- entfernungsgerät OP-Lampe LED Polaris Bottle-Care-System Entkeimungssystem Polsterfarbe wählbar WLAN-Fußanlasser 3-Wege-Funktionsspritze Qualität seit 20 Jahren WIR KÖNNEN SERVICE BUNDESWEIT, FLÄCHEN- DECKENDER WERKSSERVICE Zentrale Nord-West Tel.: (02261) 8074-00 | E-Mail: Info@f1-dentalsysteme.de Zentrale Süd-Ost Tel.: (07231) 28018-0 | E-Mail: deutschland@f1-dentalsysteme.de *Alle Preise in Euro zzgl. MwSt., Irrtümer vorbehalten. Beispielabbildung, kann nachpreispflichtige Ausstattung enthalten.

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