Zahnärztliche Mitteilungen Nr. 14

zm 109, Nr. 14, 16.7.2019, (1560) Bei der Mundgesundheit liegen wir im internationalen Vergleich an der Spitze“, umriss der KZBV-Vorsitzende Dr. Wolfgang Eßer die Situation. Aber: „Was uns im Vorstand der KZBV aktuell Sorgen bereitet, ist das generelle Fehlen von ausreichend Nachwuchs, von jungen Menschen in der zahnärztlichen Selbstverwaltung.“ Das Problem hat kein Geschlecht Dabei sei das Nachwuchsproblem nicht spezifisch weiblich oder männlich. „Wir stehen bei der jungen Generation insgesamt vor einer Herausforderung“, hob Eßer hervor. Vor dem Hintergrund, dass heute mehr als zwei Drittel der Studienanfänger Frauen sind, seien die Zahn- ärztinnen in den Gremien jedoch drastisch unterrepräsentiert. „Im Vorstand der KZBV ist keine Frau vertreten, von insgesamt 60 Mit- gliedern hier bei uns in der VV sind nur vier weiblich, in den Vorstän- den der KZVen sind von insgesamt 44 Personen nur drei Vorständinnen tätig und in den Vertreterversammlungen der KZVen liegt der Frauen- anteil zwischen 7 und 26 Prozent“, zählte Eßer auf. „Wir rangieren diesbezüglich noch hinter den Ärzten, hinter den Krankenkassen und hinter dem GKV-Spitzenverband – dieses Defizit dürfen wir nicht länger hinnehmen!“ Dass es bereits heute genug Zahnärztinnen gibt, die sich ein Engagement in der Standespolitik sehr gut vorstellen können, belege eine aktuelle Umfrage der KZV Baden-Württemberg. Die KZBV sei daher extrem daran interessiert, mehr Frauen in die Führungsetage zu bringen. Die eigens vom Vorstand ins Leben gerufene AG Frauenförderung unter der Leitung von Dr. Ute Maier aus Baden-Württemberg und Meike Gorski Goebel aus Sachsen, besetzt mit Frauen aus den führenden vertragszahnärztlichen Organisationen, werde dazu auf der VV im Herbst erste Ergebnisse vorstellen. „Hier ist die Selbst- verwaltung gefordert!“, sagte Eßer. „Wir müssen ein klares Signal aus der VV nach außen senden, dass die Vertragszahnärzteschaft dieses Thema engagiert in eigener Regie angeht und gesetzliche Regelungen – Stichwort Quote – nicht erforderlich sind!“ Ein entsprechender Antrag des Vorstands wurde von allen Delegierten unterstützt. Der stellvertretende KZV-Vorsitzende Dr. Karl- Georg Pochhammer präsentierte den Sachstand bei der Digitalisierung des Gesundheitswesens. Wichtigstes Projekt: die elektronische Patienten- akte (ePA). Wissen sollte der Zahnarzt, dass die Versicherten in der Praxis ab 2021 Anspruch auf Speicherung ihrer dort entstandenen Daten in der ePA haben. Zentral für die Zahnärzte ist natürlich das Bonusheft*, das digital auf der ePA zur Verfügung stehen soll – erweitert um soge- nannte Bonusstufen, damit die Praxis eine Kostenschätzung vornehmen kann. Da künftig auch die Fremddaten eingespielt werden, hat die Praxis immer die aktuelle Version im PVS zur Verfügung. Termin- erinnerungen werden auch per Tablet und Smartphone möglich. Zahnärzte sind keine IT-Dienstleister Gehen die jetzigen Pläne ins Digitale Versorgung-Gesetz (DVG) ein, müssen Ärzte und Zahnärzte die Patienten zudem bei der Anlage und Verwaltung ihrer ePA – etwa beim Löschen von Dokumenten – unter- stützen. Eine Aufgabe, die Pochhammer nicht bei den Mediziner ver- ortet: „Diese Leistung soll zwar vergütet werden“, sagte er. „Wir lehnen eine solche Regelung aber trotzdem ab, weil der dadurch in den Praxen entstehende Aufwand unüberschaubar werden dürfte. Wir sind schließ- lich keine IT-Dienstleister!“ Hier seien eindeutig die ePA-Anbieter – also die Krankenkassen – in der Pflicht, die Handy-Apps so benutzer- freundlich und verständlich zu programmieren, dass der Versicherte seine ePA selbstständig anlegen und verwalten kann. Zu den Meldungen über fehlerhaft installierte Konnektoren und der damit einhergehenden Frage, wer eigentlich für den Datenschutz in der TI geradesteht, zitierte KZBV-Vertreterversammlung in Köln Gut aufgestellt in die Zukunft Erste Auswirkungen des Terminservice- und Versorgungsgesetzes (TSVG) auf die Aktivitäten von Fremdinvestoren und die Sicherheit der TI bestimmten neben der flirrenden Hitze die Sommer-VV der Kassenzahnärztlichen Bundesvereinigung Ende Juni in Köln. Und eine klare Ansage: der ausdrückliche Wunsch nach einer stärkeren Präsenz von Frauen in der Standespolitik. „Alles in allem sind wir im zahnärztlichen Bereich sehr gut aufgestellt.“ Der KZBV-Vorstand, der Vorstand der Vertreterversammlung und die Direktion. Foto: KZBV-Spillner 14 Politik

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