Zahnärztliche Mitteilungen Nr. 15-16

zm 109, Nr. 15-16, 16.8.2019, (1682) Herr Dr. Schleenbecker, Glückwunsch zu Ihrem Erfolg – Gold im Speerwurf, Silber im Volleyball, Silber im 10- Meter-Luftgewehrschießen, Bronze im Kugelstoßen und im Hammerwurf sowie Gold vom Veranstalter für die Animation im deutschen Team. Was ist für Sie wichtiger, der Sport oder die Zahnmedizin? Dr. Frank Schleenbecker: Schon als Kind habe ich Handball gespielt und Leichtathletik betrieben. Ich habe mich dann mittelfristig für den Handball entschieden, denn zwei Sportarten auf höchstem Niveau zu betrei- ben ist sehr schwierig. 1986 wurde ich sogar Auswahlspieler und hätte es vielleicht in die Jugendteams der Bundesligisten TV Hütten- berg oder HSG Wetzlar geschafft, wenn ich fokussierter gewesen wäre. Als es soweit war, habe ich aber die eventuelle Profikarriere für das Studium ausgeschlagen. Bis dato bekam ich eine kleine Aufwands- entschädigung für den Sport. Gemeinsam mit einem Kellner-Job in einem Biergarten und natürlich der Unterstützung meiner Eltern habe ich damit mein Studium finan- ziert. In dem Jahr, als wir mit meinem Hei- matverein SG Lollar/Ruttershausen als Hes- senmeister in die Regionalliga aufgestiegen sind, wurden wir von Sponsoren und Fans auch zu Events eingeladen, auch zum Essen und Trinken, was als Student ja auch nicht unwichtig ist. Im Nachhinein betrachtet war meine Entscheidung für die Zahnmedizin goldrichtig. Denn als Sport-Zahnmediziner spreche ich mit ganz vielen Profisportlern, deren Träume aufgrund von Verletzungen geplatzt sind. Was genau bedeutet „Gold“ in der Disziplin Animation? Die Disziplin gibt es eigentlich gar nicht (lacht), ist eher eine Ehrengabe. Aber einer muss ja den Anfang machen ... Bei welchem Wettkampf waren Sie besonders gern dabei, und wo haben Sie sich mehr erhofft? Kugelstoßen und Speerwurf sind meine Fa- voriten. Squash gab es in diesem Jahr leider nicht. Von der Trainingsintensität her hätte ich mir vielleicht im Diskuswurf mehr erhofft. Aber mit den übrigen Leistungen war ich zu- frieden, ich bin ja schließlich kein Halbprofi. Wie war die Atmosphäre bei den Spielen? Wie der Zusammenhalt unter den Wettkämpfern? Die Atmosphäre fand ich sehr angenehm und den Zusammenhalt fördernd, da Budva eine kleinere Location ist, mit zentralen An- laufpunkten. Klar möchte man gewinnen, doch es überwiegt schon die gegenseitige Unterstützung. Auch bei den Zahnärzten, denen man ja eher ein Einzelkämpfertum nachsagt. Doch sportive Kollegen sind für- einander da, auch wenn es mal zum eigenen Nachteil gereichen sollte. Genau das wird übrigens bei der Eröffnungsfeier feierlich ge- lobt, das ist so eine Art olympischer Eid. Parallel zu den Sportweltspielen fand ein sportmedizinisches Symposium mit den Schwerpunkten Trauma, Prä- vention und Ernährung statt. Ja, solche Symposien werden regelmäßig ab- gehalten und beziehen sich hauptsächlich auf Sportmedizin. Mitunter sind auch zahn- medizinische Themen oder Überschneidun- gen, wie der Einfluss der Parodontitis auf Leistungsfähigkeit und Gesundheit, dabei. Ich referiere als Zahnarzt und Heilpraktiker ? ? ? ? ? Zahnarzt Dr. Frank Schleenbecker zu den Medigames in Budva „Im Diskuswurf hätte ich mir vielleicht mehr erhofft!“ Bei den 40. Sportweltspielen der Medizin und Gesundheit – kurz Medigames – in Budva, Montenegro, haben die deutschen Heilberufler Ende Juni 94-mal Gold, 65-mal Silber und 46-mal Bronze abgeräumt: Platz 1 im Medaillenspiegel! Im Interview bei uns: Dr. Frank Schleenbecker aus Berg, einer der Sieger- Zahnärzte. Schleenbecker ist auch Teamzahnarzt der Ravensburg Towerstars in der 2. Deutschen Eishockey-Liga. Gesellschaft Sechs Medaillen holte Dr. Frank Schleenbecker aus Berg bei Ravensburg – im Volleyball belegte seine Mannschaft den zweiten Platz. Alle Fotos: Schleenbecker

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