Zahnärztliche Mitteilungen Nr. 17

zm 109, Nr. 17, 1.9.2019, (1885) zeitschriften und Ähnliches in der Urlaubs- zeit verhindert, und der Postbote ist ge- zwungen, die Briefe bei meinem Nachbarn, einem Juwelier, abzugeben. Ein Teil der Skulptur sieht aus wie ein Artikulator. Mit dem Artikulator haben wir Ende letzten Jahres begonnen. Er soll das Zusammenspiel von Praxis und Labor, Anatomie und Tech- nik sowie Medizin und Handwerk zeigen. Die besondere Herausforderung lag dabei in der Gestaltung des Artikulator-Unterteils, das durch eine recht genaue Abbildung der menschlichen Mandibula – man achte auf die foramina mentalis und mandibulae – und einem laborähnlichem Oberteil bestehen sollte. Dazwischen schweben die stilisierten Zahnreihen, dargestellt durch die Vestibu- lär- und die Kauflächen. Die Motorradkette an der rechten Seite soll als Stilelement die Beweglichkeit des Artikulators zeigen, ande- rerseits soll sie versteckt meine Leidenschaft für Motorräder widerspiegeln. Wie haben Sie die Arbeiten erlebt? Von der anfänglichen Idee bis zum fertigen Objekt verging viel Zeit. Die war aber auch nötig um aus industriellem Stahlblech einen anatomischen Körper zu schaffen, welcher in seiner Größe am besten zum Haus passt, sodass er weder zu zierlich noch überfrachtet wirkt. Die Skulptur sollte möglichst so ge- staltet sein, dass sie auch von schräg unter betrachtet gut wirkt. Unsere Ideen dazu haben haben wir viele Male besprochen, und ich muss sagen, dass es großen Spaß gemacht hat zu erleben wie aus Visionen Formen werden. Wieso betreiben Sie solch einen Aufwand mit der Außendekoration Ihrer Zahnarztpraxis? Dafür gibt es wohl mehrere Gründe. Zuerst wohl aus Liebe zum Handwerk. Ich bin auch gelernter Zahntechniker. Dann wollte ich damit Oslebshausen, dem Stadtteil, wo die Praxis steht, und seinen Bürgern etwas Bleibendes verleihen beziehungs- weise zurückgeben, da ich hier in den letz- ten fast 22 Jahren sehr gerne gearbeitet und mich immer sehr wohl gefühlt habe. Die Inspiration kam aber definitiv von Gaudís Barcelona. Sind noch weitere Elemente geplant? In der Planung befindet sich noch ein längs an der Decke der Praxis hängender Baum. Die Realisation wird gerade mit einem Bre- mer Bühnenbildner besprochen. Die Fragen stellte Marko T. Hinz. ? ? ? ? Bevor das 24-karätige Transfergold aufgebracht wird, werden die Flächen mit farbigem Lack unterlegt und grundiert. Planung der Decken- gestaltung, Foto: Jörg Krummland 99

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