Zahnärztliche Mitteilungen Nr. 18

zm 109, Nr. 18, 16.9.2019, (1968) Ein No-Deal-Brexit könne die medizinische Arzneimittellieferkette im Vereinigten König- reich über Monate hinweg lahmlegen und somit zu Engpässen führen, was letztlich das Leben der Patienten gefährde, mahnen die BMA, der Trades Union Congress (TUC) und ein Dutzend weiterer Gewerkschaften und Gesundheitsbehörden in einer am 29. August veröffentlichten Erklärung. Ein No Deal verschlimmert den Arbeitskräftemangel Darin heißt es, ein No-Deal-Brexit würde die ohnehin schon überlasteten Gesundheits- und Sozialdienste in einem katastrophalen Ausmaß zerstören. Die Unterzeichner for- dern die Regierung daher auf, den No Deal vom Tisch zu nehmen. Ein No Deal würde außerdem den Arbeitskräftemangel des NHS potenziell verschlimmern, da Zehn- tausende EU-Bürger über ihr Recht, im Ver- einigten Königreich zu leben und zu arbeiten, in der Schwebe gelassen werden. Der BMA-Ratsvorsitzende Chaand Nagpaul sagte, dass alle Aspekte des Gesundheits- wesens – von der medizinischen Versorgung und dem Personal bis hin zu Finanzierung und Forschung – von einem No Deal nega- tiv betroffen sein würden. „Die BMA als Stimme der Ärzte im Vereinigten Königreich verweist seit Langem insbesondere auf die ernste Gefahr, den ein No-Deal-Szenario für die Gesundheit der Nation darstellen würde“, betonte Nagpaul. Der NHS steht schon jetzt unter immensem Druck „Zusammen mit unseren Kollegen im Ge- sundheitswesen arbeiten wir an vorderster Front bei der Behandlung von Patienten, in einem bereits unter Druck stehenden Natio- nal Health Service und bei schwerwiegen- dem Arbeitskräftemangel“, schilderte er die Situation. „Ein No-Deal-Brexit könnte diese Lage in einem katastrophalen Ausmaß ver- schärfen.“ Von den „unschätzbaren Arbeitskräften in der EU bis hin zur Lieferung lebenswichtiger Medikamente und der Zusammenarbeit bei der medizinischen Forschung bis hin zu irischen grenzüberschreitenden Gesund- heitsvereinbarungen“ gibt es Nagpaul zu- folge praktisch keinen Bereich der Gesund- heit, der unberührt bleibt, falls das Land die EU ohne Abkommen verlässt. Unterschrieben wurde die Erklärung außer- dem von der Generalsekretärin des Royal College of Nursing, Donna Kinnair, der Generalsekretärin des Royal College of Midwives, Gill Walton, sowie der TUC- Generalsekretärin Frances O‘Grady und dem UNISON-Generalsekretär Dave Prentis. Die Unterzeichner weisen darauf hin, dass sie die Anliegen von mehr als einer Million Mitarbeitern des Gesundheits- und Pflege- personals vertreten. ck British Medical Association „Ein No-Deal-Brexit zerstört unser Gesundheitswesen!“ Wenn Großbritannien die EU ohne Abkommen verlässt, könnte dies für die Patienten hinsichtlich der Arzneimittelversorgung fatale Folgen haben, warnte die British Medical Association (BMA). Der National Health Service steht bereits unter Druck. Ein No-Deal-Brexit könnte diese Lage laut BMA in einem katastrophalen Ausmaß verschärfen. Foto: Adobe Stock/calido 30 Politik

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