Zahnärztliche Mitteilungen Nr. 20

zm 109, Nr. 20, 16.10.2019, (2222) Rund 30.000 Teilnehmer kamen Anfang September zur Fortbildung nach San Francisco – so viele wie selten zuvor in der Geschichte des FDI-Weltzahnärzteverbandes. Der Grund für die deutlich höhere Zahl im Vergleich zu Buenos Aires 2018 und Madrid 2017: die mäch- tige American Dental Association (ADA) fungierte dieses Jahr als Part- ner der FDI. Entsprechend viele US-amerikanische Zahnärztinnen und Zahnärzte waren in San Francisco. Die ADA ist die größte zahn- ärztliche Vereinigung der USA und repräsentiert 157.000 Zahnärzte und 20.000 Zahnmedizinstudenten. Nach zweijähriger Amtszeit wurde Dr. Kathryn Kell, USA, als Präsi- dentin der FDI von Dr. Gerhard Seeberger abgelöst, der zwei Jahre zuvor von den 130 Delegationen aus aller Welt in Madrid zum Präsi- dent-elect gewählt worden war. Der neue erste Mann ist seit 2004 für die FDI aktiv und war seinerzeit Präsident des italienischen Zahn- ärzteverbandes (AIO). 2007 stand er der ERO, der Europäischen Re- gionalorganisation der FDI vor; anschließend wurde der deutsch- stämmige Seeberger Council-Mitglied, später zum Sprecher gewählt und 2017 in Madrid Präsident-elect. Die Schwerpunkte seiner zwei- jährigen FDI-Präsidentschaft sieht Seeberger in der Umsetzung des Strategieplans 2018 bis 2020, der auf die Chancengleichheit für (zahn-)medizinisch unterversorgte Menschen abzielt. Mit der Marokkanerin Ishane Ben Yahya ist nun erstmals auch der afrikanische Kontinent im FDI-Council vertreten. Ben Yahya ist Pro- fessorin der zahnmedizinischen Fakultät für Oralchirurgie an der Uni- versität von Casablanca. Sie setzte sich im zweiten Wahlgang gegen Bundeszahnärztekammerpräsident Dr. Peter Engel durch.Der bishe- rige Schatzmeister, Dr. Jack Cottrell aus Kanada blieb chancenlos. Er verlässt turnusgemäß den FDI-Council nach zweijähriger Amtszeit. Zum Nachfolger gewählt wurde Dr. Ben Chadwick aus den USA. Die Generalversammlung verabschiedete insgesamt acht Resolutio- nen (Policy Statements). Sie zielen auf die Verbesserung der globalen Mundgesundheit und konkretisieren die in Buenos Aires und in frü- heren FDI-Generalversammlungen gefassten Beschlüsse. \ Bei der Erstbehandlung kariöser Läsionen bevorzugt die FDI, wo möglich, den präventiven Ansatz anstelle der restaurativen Therapie – dem Internationalen Caries Classification and Management System FDI-Weltzahnärzteverband tagt in San Francisco Ein Kongress der Überraschungen Was bleibt im Gedächtnis vom FDI-Weltkongress 2019? Zwei handfeste politische Überraschungen: In der Generalversammlung wurde die Außenseiterin aus Marokko, Prof. Ishane Ben Yahya aus Casablanca, zur Präsidentin-elect gewählt. Sie ist die erste Afrikanerin im Vorstandsgremium der FDI. Und Dr. Juliane von Hoyningen-Huene, Vorstandsmitglied des Verbands der Zahnärztinnen (VdÄZ), wurde zur Vorsitzenden der FDI-Sektion Women Dentists Worldwide gewählt. Die Freude der marokkanischen Delegation ist groß: Prof. Ishane Ben Yahya wurde zur Präsidentin-elect gewählt und wird in zwei Jahren den Weltverband FDI führen. 12 Politik

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