Zahnärztliche Mitteilungen Nr. 04

zm 110, Nr. 4, 16.2.2020, (245) Patienten nehmen können, und zu gewährleisten, dass auch juristische Personen des Privatrechts an die Berufsordnung gebunden sind.“ Ein Aspekt, der auch für den Vorsitzenden des Vorstands der KZBV, Dr. Wolfgang Eßer, ein wichtiges Anliegen war. Sein eindringlicher Appell: die Eindämmung der fortschreitenden Kommerzialisie- rung durch rein zahnärztliche Medi- zinische Versorgungszentren unter der Kontrolle von Fremdinvestoren (I-MVZ). Eßer: „Im Gesundheitswesen spielt Vertrauen eine zentrale Rolle. Das Vertrauensverhältnis zwischen Patienten und freiberuflich tätigen, weisungsunabhängigen Zahnärzten ist daher einer der Erfolgsgaranten dieses Systems.“ Geht dieses Vertrauen durch Renditevorgaben verloren, seien laut Eßer die Auswirkungen auf die frei- berufliche Berufsausübung und die am Patientenwohl orientierte Versorgung unabsehbar. „Deshalb werbe ich dafür, dass wir zur Sicherstellung und Gestal- tung der Versorgung mit der Politik im Dialog bleiben.“ Erwin Rüddel, MdB CDU/CSU und Vor- sitzender des Ausschusses für Gesund- heit im Deutschen Bundestag, sprach im Namen aller sechs Fraktionen zu den Gästen. Er kündigte noch für dieses Jahr ein neues Präventionsgesetz an. Rüddel bescheinigte den Zahnärzten eine Vorreiterrolle: Mit seinen Präven- tionserfolgen habe der Berufsstand – auch im internationalen Vergleich – ein Vorbild geschaffen. pr Martin Hendges, stellvertretender Vorsitzender des Vorstands der KZBV, mit Michael Schwarz (l.), Vorsitzender des Verbands Freier Berufe in Bayern Erwin Rüddel, MdB CDU/CSU lobte die Vorreiter- rolle des Berufsstands bei der Prävention. Seine Idee: “Wir können die Versorgungsqualität erhal- ten, wenn wir die Sektoren zusammenführen!“ Die beiden BZÄK-Vizepräsidenten Prof. Dr. Dietmar Oesterreich (l.) und Prof. Dr. Christoph Benz (r.) mit DGZMK- Präsident Prof. Dr. Roland Frankenberger Die Gastgeber mit Dr. Klaus Reinhardt, Präsident der Bundesärztekammer „Nein, es ist nicht egal, wer die zahnärztliche Versorgung in unserem Land leistet“, stellte der KZBV-Vorsitzende Dr. Wolfgang Eßer klar – und appellierte eindringlich an die Politik, den Einfluss der Fremdinvestoren in der zahnärztli- chen Versorgung einzudämmen. Prof. Dr. Dietmar Oesterreich mit Dr. Wieland Schinnenburg MdB FDP und Juliane von Hoyningen-Huene, Präsidentin der Women Dentists Worldwide und Mitglied des VdZÄ-Vorstands Dr. Karl-Georg Pochhammer, stellvertretender Vorsitzender des Vorstands der KZBV, mit KBV-Vorstandsmitglied Dr. Thomas Kriedel | 15

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