Zahnärztliche Mitteilungen Nr. 04

zm 110, Nr. 4, 16.2.2020, (309) AdobeStock_romankosolapov UMFRAGEMETHODIK Die Landeszahnärztekammer Hessen hat für die Studie zur Mitarbeiterzufriedenheit 461 Zahnmedizinische Fachangestellte und Auszubildene in hessischen Praxen befragen lassen. Die Datenerhebung fand durch die Firma OPTI Zahnarztberatung GmbH online und anonym statt. Die Ergebnisse und Auswertungen wurde den teilnehmenden Praxen danach ebenfalls anonymisiert überreicht. PERSPEKTIVEN GEBEN: DANN KANN ES WEITERGEHEN Was die Chance auf Fortbildungen betrifft oder praxisinterne Möglichkeiten aufzusteigen, nennen 40 Prozent, dass sie keine angeboten bekommen. Die persönliche Entwicklung im Beruf ist aber ein bedeutender Faktor für die langfristige Zufriedenheit. Die Hälfte der befragten MitarbeiterInnen sieht zudem großen Verbesserungsbedarf bei der Koordination der Arbeitsbewältigung. So könnten mittels klarer betrieblicher Organisation Abläufe optimiert und die Mitarbeiter so weniger belastet werden. Sind Arbeitsmittel leicht zu finden oder klar, wer der Ansprechpartner für bestimmte Aufgaben- bereiche ist? Auch das würde das Stresslevel senken und gegebenenfalls sogar die Effizienz steigern. Für flexible Arbeitszeiten sprechen sich 50 Prozent aus. Da der ZFA-Beruf größtenteils von Frauen ausgeübt werden, ist eine bessere Koordination von Beruf und Familie ein großer Wunsch. WELCHE STELLSCHRAUBEN SIE DREHEN KÖNNEN Für ein zufriedenes Arbeitsverhältnis sind demzufolge Kommunikation, die regelmäßige Anerkennung von guter Leistung und Fleiß, aber auch die Gleichbehandlung der Mitarbeiter und Azubis das Fundament. Das kann durch aktives Zuhören und Nachfragen gelingen und in Form von regelmäßigen Feedback-Gesprächen (einzeln und im Team) ausgebaut werden. Ein weiterer wichtiger Aspekt: die Weiterentwicklung in Form von Fortbildungen oder Aufstiegschancen in der Pra- xis. Wer Perspektiven schafft, kann dadurch die Motivation positiv beeinflussen und lenken. Optimierungspotenziale verbergen sich auch in der flexiblen Arbeitszeitgestaltung. So merkt der Mitarbeiter, dass auf seine Bedürfnisse Rück- sicht genommen wird. Ein Stärken-Schwächen-Profil kann das unterstützen ebenso wie das Setzen von Zielen bezie- hungsweise Zwischenzielen, die kontinuierlich abgeglichen werden. Als weitere Motivatoren wurden von den ZFA außerdem Mitarbeiter-Events und vom Betrieb gestellte Kleidung genannt. \ Der Deutsche Gewerkschaftsbund fand in einer Umfrage 2017 heraus, dass sich 41 Prozent der ArbeitsnehmerInnen nicht genug wertgeschätzt fühlen. Dabei liegt darin der Schlüssel zu einem guten Arbeitsverhältnis: 80 Prozent sind tatsächlich fleißiger, wenn sie von ihrem Vorgesetzten genügend Wertschätzung erhalten. | 79

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