Zahnärztliche Mitteilungen Nr. 04

zm 110, Nr. 4, 16.2.2020, (239) dass nicht nur die Wissenschaftler, sondern sowohl Herr Prof. Dr. Frankenberger als auch Herr Dr. Engel und ich die Verdienste der VDZM in der Aufarbeitung der national- sozialistischen Vergangenheit des Berufsstandes betonen, ihre seinerzeitig nicht erfolgte Wertschätzung bedauern und nachträglich besonders gewürdigt haben. Auch haben wir die Gründe für die späten Aktivitäten der Standesorganisationen in diesem gesellschaftspolitisch und berufsständisch wichtigen Thema nicht nur erläutert, sondern auch bedauert. Mir persönlich war es besonders wichtig, nach dem Motto „lieber spät als nie“, während meiner Amtsperiode den Anstoß und einen Beitrag zur wissenschaftlichen Aufbereitung der nationalsozialistischen Verstrickung des Berufsstandes während der NS-Zeit zu leisten und ein klares Bekenntnis zur Verantwortung der Zahnärzteschaft für die damaligen Verstrickungen und Verbrechen abzu- geben. Sehr geehrter Herr Kollege Brückmann, auch wenn ich viel Verständnis für Ihre grundsätzliche Kritik entwickeln kann, würde ich mich doch freuen, wenn Sie nach ausführlichem Studium aller Unterlagen zu der Schlussfolgerung gelangen würden, dass sich zumindest die aktuellen verantwortlichen Exponenten aus KZBV, BZÄK und DGZMK mit diesem Forschungsprojekt ihrer Verantwortung gestellt haben. Dies ist verabredungsgemäß ein erster Schritt, dem in den nächsten Jahren weitere folgen werden, um immer mehr Licht in das Dunkel dieser Zeit des Berufsstandes zu bringen, die Vergangenheit wissenschaftlich korrekt aufzuarbeiten und Täter, Opfer und Widerstandskämpfer zu identifizieren, deren Schicksale und Verstrickungen darzustellen und in einen Gesamtzusammenhang zu stellen. Auch liegt es mir am Herzen, in den Berufsstand, aber auch in die Gesellschaft ein klares Signal zu geben, dass wir Zahnärzte als wichtiger Teil der Gesellschaft unsere Verantwortung auch und gerade heute erkennen und wahr- nehmen wollen, jeder Form von Gewalt, Diskriminierung und Extremismus in unserer Gesellschaft entschieden zu begegnen. Es gilt, aus unserer Geschichte eine Lehre zu ziehen und solchen diesbezüglichen Entwicklungen ent- schieden entgegenzutreten, statt erst ein gewisses Ausmaß von Unrecht oder politischer Eskalation abzuwarten. Dafür werde ich auch in Zukunft eintreten. Dr. Wolfgang Eßer, Vorsitzender des Vorstands der KZBV www.DAS-KONZEPT.com Zu viele Warenkörbe?! Bei AERA-Online finden Sie die tagesaktuellen Angebote von mehr als 250 Lieferanten an einem Ort im direkten Preisvergleich und Sie können überall sofort bestellen. Clevere Optimierungsmethoden helfen Ihnen dabei, die Bestellungen auf möglichst wenig Warenkörbe aufzuteilen. Kostenlos, unabhängig, bequem. www.aera-online.de ... oder einfach | 09

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