Zahnärztliche Mitteilungen Nr. 04

zm 110, Nr. 4, 16.2.2020, (240) Die erwähnten Fotos aus dem Artikel „Neuartige Komposite zur vereinfachten Füllungstherapie“ VEREINFACHTE FÜLLUNGSTHERAPIE KORREKTE BEHANDLUNG? Zum Beitrag „Neuartige Komposite zur vereinfachten Füllungstherapie“, zm 23-24/2019, S. 72–77. Mit Interesse las ich den o. g. Artikel von PD Dr. Tobias T. Tauböck. Noch interessanter fand ich seine Fotos. Sehr schöne Füllungen wurden da hergestellt. Allerdings fällt mir bei den Fotos 4a bis 4d etwas ins Auge: Schon bei a) kann man ohne eine extra Lichtquelle einen Schatten unterhalb der mesialen Randleiste erkennen. Bei Foto b) mit der offenen Kavität kann man in diese Verfärbung reinschauen.Und selbst nach der Excavation bleibt ein Schatten, den man man bei gelegter Füllung wieder deutlich sieht. Nach 20 Jahren Kariesdiagnostik und Bohren würde ich, auch ohne Diagnodent, mesial ziemlich sicher eine Karies vermuten, die mindestens durch den Schmelz, aber sicher auch bis ins Dentin vorgedrungen ist. Habe ich den neuesten Stand der Wissenschaft verpasst und wird heute so eine Karies belassen und drauf gewartet, dass sie einbricht? Oder gibt es vielleicht ein Röntgenbild, auf dem man keine Karies feststellen kann? Gerne würde ich das vom Behandler erfahren. Nichtsdestotrotz hätte ich diesen Zahn mesial mitaufgezogen, damit der Patient nicht in sechs Monaten die nächste Behandlung braucht und sich wundert, warum das denn jetzt wieder nötig ist. Auch wenn „extention for prevention“ nicht mehr up to date ist, gehört (zumindest in der Praxis) auch ein bisschen Weitsicht für den Patienten dazu. Da kann die Füllung noch so schön sein. Mit kollegialen Grüßen aus der Praxis ZÄ Shenja Motzke, Hof ANTWORT DER AUTOREN: Sehr geehrte Frau Kollegin Motzke, vielen Dank für Ihr Interesse an unserem Artikel und Ihre wertvolle eingebrachte Erfahrung. Wir stimmen Ihnen zu, dass im Fall eines Vorliegens einer eingebrochenen kariösen Läsion ein Erweitern der Kavität nach mesial indiziert gewesen wäre. Im vorliegenden Fall handelt es sich hingegen um eine seit Jahren im Rahmen regelmäßiger Kontrollen beobachtete, zwar verfärbte, aber stabile, nicht eingebrochene Schmelz- Läsion. Darüber hinaus konnte, wie bereits von Ihnen vermutet, im Röntgenbild keine kariöse Läsion mit restaurativem Therapiebedarf festgestellt werden, so dass wir uns im vorliegenden Fall für das beschriebene Vorgehen entschieden haben. Mit kollegialen Grüßen Die Autoren PRAXISGRÜNDER ICH HABE ES NIE BEREUT Zum zm-starter-Beitrag „Praxisgründerin Dr. Lilly Qualen: Ich bin ein Anti-Generation-Y-Beispiel“, zm 22/2019, S. 108–111. Mit Bewunderung habe ich den Artikel „Teendoktor“ gelesen. Toll, dass es noch „junge Kollegen“ gibt, die sich für das Arbeiten in einer eigenen Praxis entscheiden. Dass sie aber die Jüngste mit einer eigenen Praxis ist, gegründet mit 26 Jahren, stimmt nicht. Ich habe meine Zahnarztpraxis in Bad Salzuflen seit dem 1. April 1989, als ich 24 war, und praktiziere dort immer noch. Ich wünsche jedoch allen Junggründern viel Erfolg, ich habe es nie bereut, so früh in die Selbstständigkeit zu starten. Drs. Edwin Swager, Bad Salzuflen Fotos: Dieckmann 4a 4b 4c 4d 10 | LESERFORUM

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