Zahnärztliche Mitteilungen Nr. 06

zm 110, Nr. 6, 16.3.2020, (552) DIE ZM-KOLUMNE RUND UM DIE RELEVANTEN PRAXISFRAGEN Outsourcing: Dos and Don‘ts O utsourcing beschreibt die Abgabe von bisher intern erbrachten Unternehmens- aufgaben an externe Dienstleister. Der Begriff setzt sich aus den drei Wörtern Outside, Ressource und Using zusammen. Outsourcing ist in der Betriebswirtschaftslehre eine durchaus übliche und positiv besetzte Strategie: Durch die Inanspruchnahme qualifi- zierter Dienstleister und Lieferanten werden Produktions- und Entwick- lungskosten reduziert und indem man sich auf die Kernaufgaben kon- zentriert, kann man die Effizienz ver- bessern. Outsourcing bietet die Mög- lichkeit, schneller auf Veränderungen zu reagieren. Wichtig ist, dass die Schlüsselkompetenzen eines Unter- nehmens nicht aufgegeben werden, weil auf diese Weise eine unerwünschte Abhängigkeit vom Lieferanten ent- stehen könnte. DIE SCHLÜSSELKOMPETENZEN BLEIBEN IM HAUS Outsourcing hat in der freien Wirt- schaft eine große Bedeutung. Auch im Gesundheitswesen ist Outsourcing schon lange ein fester Bestandteil der Praxisabläufe. In der Humanmedizin etwa in Form externer Labore, in der Zahnmedizin durch die Lieferung von Prothetik via Fremdlabor, bei der Reparatur der Behandlungseinheiten durch das Dentaldepot und nicht zu- letzt mit Zunahme der Digitalisierung die Betreuung des Praxisnetzwerks durch externe IT-Dienstleister. In den vergangenen Jahren sind die Anforderungen an den niedergelasse- nen Praxisinhaber massiv gestiegen. Um nur ein paar Beispiele zu nennen: Qualitätsmanagement und die ver- schärften Hygiene-Anforderungen, die DSGVO-Richtlinien und nicht zuletzt die Briefe an die Erstattungsstellen der Privatpatienten. Natürlich gehört auch das Praxismanagement zu den wichtigeren Kernaufgaben eines niedergelassenen Zahnarztes. Es spricht Foto: AdobeStock_iiierlok_xolms Sehr geehrter Herr Henrici, das Outsourcing originärer Praxisaufgaben an Fremdfirmen liegt im Trend. Ich bin mir aber unsicher, ob das eine geeignete Strategie für mich ist: Oftmals ist die Aus- lagerung teurer und ich will mich nicht von externen Dienstleistern abhängig machen. Wie ist Ihre Einschätzung? Und wie starte ich überhaupt einen Outsourcing-Prozess, zum Beispiel für einen Datenschutz- beauftragen oder für die Abrechnung? Vielen Dank! 42 | PRAXIS

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