Zahnärztliche Mitteilungen Nr. 09

zm 110, Nr. 9, 1.5.2020, (936) V iele Studien, die sich mit der Prognose einer Wurzelspitzen- resektion befassen, schauen auf das Wurzelfüllmaterial der endo- dontischen Behandlung. Es gibt nur wenige Untersuchungen, die sich mit prognostischen Faktoren wie Alter, Geschlecht, Zahngattung oder dem Auffüllen des Resektionsdefekts mit Knochenersatzmaterial beschäftigt haben. Ebenfalls selten sind Studien über die Untersuchung mehrerer prognostischer Faktoren bezogen auf die Heilungserfolge nach WSR [Wang et al., 2004; von Arx et al., 2007; Friedmann, 2008]. MATERIAL UND METHODE Für die vorliegende Studie unter- suchten die Wissenschaftler 216 Patientenfälle aus einer deutschen Zahnarztpraxis, in der ein erfahrener Operateur insgesamt 261 Wurzel- spitzenresektionen vorgenommen hatte. Die Nachbeobachtung über 23 Jahre (1989 bis 2012) erfolgte aus den Daten und mithilfe von Röntgen- bildern aus den Patientenakten. Die Geschlechterverteilung war etwa gleich: 126 Fälle bei weiblichen gegen- über 135 bei männlichen Patienten. Folgende Parameter wurden unter- sucht: \ Geschlecht \ Alter: < 20 Jahre, 20 bis < 40 Jahre, 40 bis < 60 Jahre, ≥ 60 Jahre \ Zahngattung: obere oder untere Frontzähne, Prämolaren oder Molaren des Oberkiefers oder des Unterkiefers \ Defektfüllung mit Knochen- ersatzmaterial: ja/nein \ Parodontale Verhältnisse: parodontal gesund versus parodontal beeinträchtigt (Knochenabbau, Lockerung, Furkationsbefall) \ Indikationen für die WSR: Abszess, chronische apikale Fistel, Foto: AdobeStock_Alexandr Mitiuc AUS DER WISSENSCHAFT Erfolgsfaktoren bei der Wurzelspitzenresektion Eine Wurzelspitzenresektion (WSR) ist häufig die letzte Möglichkeit, um einen Zahn noch zu erhalten. Da der Eingriff invasiv ist, wollen Behandler ihren Patienten eine möglichst genaue (Langzeit-) Prognose geben. In einer Studie haben Ulmer Wissenschaftler die verschiedenen Einflussfaktoren auf die Erfolgswahrscheinlichkeit einer solchen Behandlung untersucht. 70 | ZAHNMEDIZIN

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