Zahnärztliche Mitteilungen Nr. 1-2

zm 111, Nr. 01-02, 16.1.2021, (73) Auf den vorliegenden Fall bezogen konnte die Erkrankung insgesamt nicht kuriert werden, weshalb nur ein palliativer Behandlungsansatz möglich war. Gemäß dem Beschluss des inter- disziplinären Tumorboards erfolgte eine Radiatio im Kopf-Hals-Bereich. Wie in der Falldarstellung erwähnt, erhielt der Patient zusätzlich eine sys- temische Hormon- beziehungsweise Chemotherapie mittels Flutamid. Das Prostatakarzinom stellt rund ein Viertel aller diagnostizierten malignen Tumoren bei Männern dar [RKI, 2017]. Aufgrund von zunehmenden Früh- erkennungsuntersuchungen mittels PSA-Test, der prostataspezifische Anti- gene als Tumormarker im Blut iden- tifiziert, hat sich die Sterberate im Gegensatz zur Erkrankungsrate konti- nuierlich verringert [RKI, 2020]. Fern- metastasen eines Prostatakarzinoms in der Mundhöhle sind selten und stellen circa vier Prozent aller Fernmetastasen im Mund und Kieferbereich [Hirshberg et al., 2008]. \ FAZIT FÜR DIE PRAXIS \ Therapieresistente Schwellungen ohne klinisches Korrelat mit unspezifischen Symptomen sind bei Beschwerdepersistenz über drei Wochen malignitätsverdächtig. \ Fernmetastasen im Kiefer können der erste Hinweis auf den Primärtumor sein. \ Unscharfe Osteolysen in Röntgenaufnahmen können Hinweise auf Tumoren geben. \ Bei unklaren Raumforderungen ist eine Gewebe- gewinnung aus der Läsion zur histopatho- logischen Abklärung erforderlich. Abb. 6: Sagittal rekonstruierte CT-Darstellung, Knochenfenster: Es fallen disseminierte, zum Teil randsklerosierte osteolytische Veränderun- gen im Bereich der BWS und der LWS auf. In Zusammenschau mit der malignen Grund- erkrankung sind die ossären Läsionen in erster Linie als metastasensuspekt zu werten. Foto: MKG, Universitätsklinikum Leipzig KASSENZAHNÄRZTLICHE BUNDESVEREINIGUNG DAS KZBV-JAHRBUCH 2020 IST DA Die aktuelle Ausgabe des Jahrbuchs bietet ganz besondere Einblicke in das Versorgungsgeschehen: Erstmals werden Ergebnisse aus den ersten beiden Erhebungswellen des Zahnärzte Praxis Panels (ZäPP) präsentiert, eine in den Jahren 2018 und 2019 bundesweite Erhebung zur Kosten- und Versorgungs- struktur in vertragszahnärztlichen Praxen. Aus der Erhebung geht unter anderem hervor, dass mehr als fünf Prozent der Behandler an mehr als fünf Tagen in der Woche arbeiten oder Praxisinhaber etwa acht Stunden pro Woche allein durch Verwaltungstätigkeiten gebunden sind. Diese und weitere statistische Basisdaten, etwa zur gesamtwirtschaftlichen Bedeutung der Zahnärzte, zu GKV-Einnahmen und -Ausgaben, zur Bevölke- rungsstruktur sowie zur betriebswirtschaftlichen Situation und Entwicklung der Zahnarztpraxen, sind im neuen KZBV-Jahrbuch zusammengefasst. Sie können die Datensammlung aus amtlichen und offiziellen Statistiken von KZBV, Bundeszahnärztekammer, Statistischem Bundesamt und Bundes- gesundheitsministerium zum Selbstkostenpreis von zehn Euro (zuzüglich Porto) bestellen oder als PDF kostenfrei herunterladen. Bezugsquelle: KZBV, Postfach 41 01 69, 50861 Köln Tel.: 0221/4001-215/-216 Fax: 0221/4001-180 www.kzbv.de , Rubrik: Service/Infomaterialien/Printprodukte bestellen ZAHNMEDIZIN / NACHRICHTEN | 75

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