Zahnärztliche Mitteilungen Nr. 6

zm 111, Nr. 6, 16.3.2021, (522) DIE ZM-KOLUMNE RUND UM DIE RELEVANTEN PRAXISFRAGEN Sprechen Sie die Sprache(n) der Wertschätzung! (Teil 3) S orry, aber ohne die Wertschätzung fehlt mir einfach der Ansatz: Denn grundsätzlich kommen sehr viele Bewerbungen über mündliche Weiterempfehlungen. Doch wenn niemand eine positive Erfahrung aus der Praxis weiterträgt, sondern im Gegenteil eher Mängel beklagt werden, ist das schwierig. Die Formel lautet: Wenn man gegenüber 20 Personen die Arbeit in der Praxis lobt, erzählen das 10 Prozent weiter, die das dann wiederum ebenfalls weitersagen. Je kleiner diese Reich- weite ist, desto weniger potenzielle Bewerber kann man rekrutieren. Daher möchte ich das Thema Wertschätzung doch noch einmal aufgreifen – und damit die sechs Sprachen der Wertschätzung abschließen. Nach den vier Sprachen in der zm 4 und der zm 5 sind wir jetzt bei der fünften Sprache angelangt. 5. KÖRPERKONTAKT (PHYSICAL TOUCH) Diese Sprache ist im beruflichen Kontext weniger von Bedeutung und findet sich eher im privaten Bereich. Manchen Menschen ist es sehr wichtig, körperliche Be- rührungen zu haben. Im Beruf sollte man diese Sprache allerdings mit Vorsicht sprechen (und in Pandemie-Zeiten erst recht). Möglichkeiten der Umsetzung Geben Sie Ihrem Gegenüber die Hand, bei passender Gelegenheit legen Sie ihm die Hand auf die Schulter, um Verständnis zu zeigen .Vielleicht ist sogar ein „high five“ oder eine Umarmung sinnvoll – wenn es die Situation zulässt und angemessen ist. Herausforderungen Sie sollten die persönlichen Grenzen Ihrer Mitarbeiter kennen und respektieren. Arbeiten Sie an Ihrem Fein- gefühl, um Rückwärts- oder Abwehrbewegungen zu er- kennen. 6. VERTRAUEN UND ZUTRAUEN (EMPOWERMENT) Übertragen Sie anspruchsvollere Aufgaben, bei denen Sie davon überzeugt sind, dass Ihr Gegenüber diese meistern wird. Beachten und fördern Sie die Kompetenz – der Mitarbeiter „wächst“ und hat Einfluss auf bestimmte Prozesse. Schaffen Sie eine Vertrauensbasis: Sie stehen auch in schwierigen Zeiten für Zusammenhalt und Unterstützung. Foto: AdobeStock_iiierlok_xolms Sehr geehrter Herr Henrici, ich höre von Kollegen, die Initiativ- bewerbungen bekommen, ich selber erhalte dagegen nicht einmal Anfragen für einen Ausbildungplatz. Es ist ein Jammer. Können Sie mir sagen, wie ich mich als Arbeitgeber interessant mache? Aber bitte ohne diesen „Wertschätzungskram“. Bleiben Sie gesund und weiter so, Gruß Dr. Birgit M. 76 | PRAXIS

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