Zahnärztliche Mitteilungen Nr. 10

zm 111, Nr. 10, 16.5.2021, (919) DER BESONDERE FALL AUS CIRSDENT – JEDER ZAHN ZÄHLT! Problemfall Implantatfraktur Implantatfrakturen gehören zu den eher seltenen Ereignissen im Praxisalltag. Aus welchen Gründen das Implantat im vorliegenden Fall brach, kann anhand der vorliegenden Informationen nicht abschließend geklärt werden. Die geschilderten Umstände verweisen jedoch auch auf die naturgemäß schwierige Abwägung zwischen Augmentation und der Verwendung von geringer dimensionierten Implantaten. WAS IST PASSIERT? Bei einem Einzelzahnimplantat in regio 36 kam es circa fünf Jahre nach der Implantatinsertion etwa 3 mm über dem apikalen Ende zu einer Implantatfraktur. Die Maße des Implantats betrugen 3,5 mm x 10 mm. Das apikale Implantatfrag- ment musste anschließend chirur- gisch entfernt werden. In diesem Zusammenhang soll es zu einer Implantatneuversorgung kommen, allerdings bei nochmals verschlech- tertem Knochenangebot. Der Patient weist eine sehr gute Mundhygiene auf. Selbst nach der Fraktur besteht trotz röntgenologischem Knochen- verlust kein BOP. Das Implantat erschien unterdimensioniert und wird vom Hersteller auch nicht mehr vertrieben. Laut Produktdatenblatt des Herstel- lers wurde das verwendete Implantat „nicht für die Anwendung im Seiten- zahnbereich empfohlen“. Allerdings gab der Hersteller auf Nachfrage an, dass es sich dabei lediglich um „eine Empfehlung, aber nicht um eine Kontraindikation“ handelt. WELCHE GRÜNDE KÖNNEN ZU DIESEM EREIGNIS GEFÜHRT HABEN? Implantatinsertionen finden ihre Limitation häufig im mangelnden Angebot in Höhe und/oder Breite des ortsständigen Knochens und stellen eine Herausforderung in der Praxis dar. Augmentative Verfahren zur Verbesserung des Knochenangebots sind nicht nur zeitaufwendig, kosten- Foto: Florian Beuer Fraktur der Implantatschulter nach circa zwei Jahren klinischer Tragedauer einer Einzelzahnkrone ZAHNMEDIZIN | 49

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