Zahnärztliche Mitteilungen Nr. 11

ten als Deutscher Meister im Golfsport und verstarb ein Jahr nach dieser Momentaufnahme in seiner Heimat USA an den Folgen einer Appendizitis. Miller hatte zunächst Chemie, Naturphilosophie und Angewandte Mathematik studiert, ehe er sich der Zahn- medizin und der Medizin widmete. Laut Wikipedia erhielt er 1884 als erster Ausländer eine Professur an einer deutschen Universität, und zwar für operative Zahnheil- kunde an der Charité. Er studierte zudem Bakteriologie bei Robert Koch und erwarb den Doktorgrad in Allge- meinmedizin. Sein Hauptwerk „The Microorganisms of the Human Mouth“ erschien 1890 und stellte die bahn- brechende und bis heute gültige Theorie auf, wonach Bakterien der Mundflora Kohlenhydrate zu Säuren ab- bauen, die ihrerseits den Zahnschmelz entkalken, an- schließend können Bakterien in den Zahn eindringen und das Dentin zerstören. Damit stellte er die zahn- medizinische Forschung auf eine solide biologische Basis. Alle wissenschaftlichen Arbeiten im Bereich der Karies- prophylaxe seither stützen sich bekanntlich auf Millers Forschungsarbeit. EINE PRISE KOKAIN MACHTE ANÄSTHESIE ÜBERFLÜSSIG Inhaltlich beschäftigte die Jahrestagung sich mit den damals gängigen Narkoseverfahren und der daraus resul- tierenden Mortalität. Aus heutiger Sicht höchst interes- sant dürfte dabei die Feststellung sein, dass im Jahr 1905 weniger Narkotika eingesetzt wurden, weil Kokain und Novokain mit Nebennierenextrakt häufiger angewendet wurden und diese Form der Lokalanästhesie die all- gemeine Betäubung in hohem Maß überflüssig machte. Außerdem stellte Zahnarzt Kunert Brückenarbeiten nach dem Gussverfahren mit Schraubenbefestigung vor. Der Centralverein als Vorläufer der heutigen Deutschen Gesellschaft für Zahn-, Mund- und Kieferheilkunde e. V. (DGZMK) gilt mit dem Gründungsjahr 1859 als älteste nationale zahnmedizinische Vereinigung. \ Wer mehr über die Historie des CvDZ erfahren möchte, dem sei die „Geschichte des Centralvereins Deutscher Zahnärzte 1859–1909“ von Julius Pareidt empfohlen, die 1909 im Springer-Verlag erschienen ist. SO KAM DAS FOTO ZUR DGZMK Das Foto stellte der DGZMK eine Antik-Liebhaberin aus Bonn zur Verfügung. Sie hatte vor Jahren auf einem Antikmarkt in Linz einen Fotorahmen gekauft, die historische Aufnahme bildete die Rückwand zu einer Christusszene von Ludwig Max Roth (Düsseldorf). Die Gesamtgröße des Blattes beträgt 45 x 61 Zentimeter. Das Bild wird künftig in der DGZMK-Geschäftsstelle in Düsseldorf zu bewundern sein. zm 111, Nr. 11, 1.6.2021, (995) Cention ® Forte Das bioaktive Pulver-Flüssigkeits-Füllungsmaterial * NEU Die neue Amalgam- Alternative • Zahnfarbenes Füllungsmaterial für natürliche Ästhetik • Hohe Festigkeit für langlebige Restaurationen • Bioaktive Ionenfreisetzung* zur Vorbeugung einer Demineralisierung *Freisetzung von bioaktiven Hydroxid-, Calcium- und Fluoridionen GESELLSCHAFT | 13

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