Zahnärztliche Mitteilungen Nr. 11

zm 111, Nr. 11, 1.6.2021, (1036) Dabei gilt die Sinusbodenelevation als eine der vorhersagbarsten Operations- methoden. Im Wesentlichen etablierten sich da- bei im Laufe der Zeit zwei Techniken als Methoden der Wahl zur Augmen- tation der posterioren Maxilla: \ die klassische Technik nach Tatum über einen lateralen Zugang mit Fenestrierung des bukkalen Knochens [Boyne und James, 1980]. \ der krestale Zugang: Osteotomie nach Summers [Summers, 1994], bei der mittels geeigneter Osteo- tomie der Sinusboden über den Implantat-Bohrstollen eleviert wird Die gewählte Sinusbodenelevations- technik hängt im Wesentlichen von der Restknochenhöhe zwischen Al- veolarkamm und Sinusboden ab. Die Summers-Osteotomietechnik wird auch als interner Sinuslift bezeichnet und ist indiziert, wenn mindestens 5 bis 6 mm Restknochenhöhe vorhan- den sind und das Knochenangebot ausreichend ist, um das Implantat zu stabilisieren [Stern und Green, 2012]. BLUTKOAGEL-INITIIERTE KNOCHENREGENERATION Der externe Sinuslift ohne Knochenersatzmaterial Benjamin Engelke Die kürzlich erschienene Leitlinie „Implantologische Indikationen für die Anwendung von Knochenersatzmaterialien“ hat gezeigt, dass körper- eigenes Gewebe wie autologer Knochen nach wie vor als „biologischer Goldstandard“ für Augmentationen im Kieferbereich betrachtet wird. Als vergleichsweise wenig invasive, ebenfalls biologische Alternative bietet sich bei der externen Sinusbodenelevation mit simultaner Implantation die über ein Blutkoagel initiierte Knochenneubildung an. Der Beitrag veranschaulicht die Technik an einem Patientenfall. Quelle: Straumann Knochenzellen auf der Implantatoberfläche D er Ersatz verloren gegangener Dentition durch osseointe- grierte Implantate stellt bei der Versorgung teilbezahnter und unbe- zahnter Patienten eine wissenschaft- lich akzeptierte und fundierte Maß- nahme dar [Penerrocha-Diago et al., 2004]. Wegen schlechter Knochen- qualität und oft unzureichender Kie- ferkammhöhe ist die Rehabilitation der posterioren Maxilla aber häufig eine Herausforderung [Al-Dajani, 2016; Sogo et al., 2012]. Das durch die Kieferkammatrophie und die Pneumatisation der Kieferhöhle be- dingte unzureichende Knochenange- bot muss dabei durch augmentative Maßnahmen ausgeglichen werden. 54 | ZAHNMEDIZIN

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