Zahnärztliche Mitteilungen Nr. 15-16

Die erforderlichen finanziellen Mittel musste er sich durch das Polieren von Tischbeinen in einer Möbelfabrik verdienen. Seine Assistentenstelle an der Uni- versität Freiburg erwies sich dann als erstes Karrieresprungbrett: Hier ver- fasste er nicht nur mit seinem Vorge- setzten Herrenknecht drei Beiträge zur „Mundhygiene“ für die bekannte Buchreihe „Fortschritte der Zahn- heilkunde“ (1926 bis 1928) [Herren- knecht/Becks, 1926–1928], sondern erwarb zudem wichtige Fachkennt- nisse bei dem berühmten Freiburger Pathologen Ludwig Aschoff (1866– 1942), den er persönlich sehr bewun- derte [Evans/Meyer, 1965]. Von Frei- burg aus kooperierte er außerdem mit dem Biochemiker Karl Spiro (1867–1932) an der Universität Basel und baute sich so rasch ein fachliches Netzwerk auf. Der Kontakt nach Basel sollte Becks Leben bald eine entscheidende Wendung geben: 1928 erhielt er nämlich ein „doppeltes Angebot“ (double appointment) [Baume, 1974] des gebürtigen Baslers Karl Friedrich Meyer und des US-Amerikaners Guy Stillman Millberry (1872–1952). Beide Offerten betrafen eine Tätig- keit in den USA: Millberry war zu jenem Zeitpunkt Dekan am Dental College der University of California in Berkeley und offerierte Becks ebenda eine universitäre Anstellung; Meyer wiederum leitete in Berkeley unter anderem die „George Williams Hooper Foundation“. An beiden Einrichtungen war Becks fortan tätig – und hier begründete er seine Forscherkarriere. Die University of California war schon damals eine der berühmtesten Hochschulen der Welt, allein der zentrale (und älteste) Standort Berkeley zählt bis heute über 100 Nobelpreisträger. 1930 rief Becks in Kalifornien das „Committee for Paradentosis Re- search“ ins Leben und übernahm zugleich den Vorsitz des Gremiums [Bertzbach, 1982]. 1943 initiierte und gründete er dann das noch heute existente „American Institute of Oral Biology“ (AIOB). Hierzu hieß es noch im Juli 2021 auf der Home- page des AIOB: „Almost seventy- seven years ago, in 1943, Professor Hermann Becks, DMD, MD, School of Dentistry, University of Califor- nia, San Francisco, a distinguished teacher, educator and research scientist in the fields of oral medi- cine and experimental oral biology, founded the American Institute of Oral Biology, with the mission of providing a forum to emphasize the application of basic and clinical research to the prevention and treat- ment of oral disease [...] In addition to founding the Institute, Dr. Becks served as its president until his death in 1962“ [AIOB, 2021]. EIN DOPPELTES ANGEBOT FÜHRT NACH BERKELEY In Kalifornien begann er außerdem eine fruchtbare Zusammenarbeit mit Herbert McLean Evans (1882–1971). Evans war Endokrino- loge und Direktor des Instituts für Experimentalbiologie auf dem Ber- keley-Campus der University of California. Gemeinsam führten sie Studien zu den hormonellen und ernährungsbedingten Einflüssen auf Knochen und Zähne durch, die zu etlichen international beachteten Publikationen führten. Besonders bekannt wurde Becks durch den ebenfalls mit Evans veröffentlichten „Atlas of the Skeletal Development of the Rat“ [Becks/Evans, 1953]. Eine sehr enge Kooperation pflegte er überdies mit dem ebenfalls welt- bekannten Schweizer Zahnarzt und Hochschullehrer Louis Baume (1913–2003), der bis zu seiner Be- rufung ans Zahnärztliche Institut der Universität Genf (1955) ebenfalls an der University of California wirkte und in den 1950er-Jahren regelmäßig mit Becks und Evans publizierte [zum ZM-LESERSERVICE Die Literaturliste kann auf www.zm-online.de abgerufen oder in der Redaktion ange- fordert werden. zm 111, Nr. 15-16, 16.8.2021, (1421) www.occlusense.com Digitale Okklusionsprüfung. Setzen auch Sie ab sofort auf das preisgekrönte OccluSense ® -System: • Erkennen Sie Frühkontakte bei okklusalen Anpassungen • Vermeiden Sie Malokklusion bei Suprakon- struktionen auf Implantaten • Verhindern Sie Kiefergelenkserkrankungen durch balancierte Kaudruckverteilung • Prüfen Sie die Funktionalität dynamischer Okklusion auf Schienen • Verbessern Sie die Kommunikation mit Ihren Patienten • 60µ dünne, flexible Einweg-Drucksensoren erfassen statische sowie dynamische Okklusion • Rote Farbschicht markiert zusätzlich die Kontaktpunkte auf den Zähnen • Datenübertragung an OccluSense ® -iPad- App per WLAN-Netzwerk 990,-€ UVP zzgl. MwSt www.occlusense-shop.de oder im Dentalfachhandel Dr. Jean Bausch GmbH & Co. KG Oskar-Schindler-Str. 4 | 50769 Köln Tel.: 0221-709360 | Fax: 0221-70936-66 info @ occlusense.com GESELLSCHAFT | 19

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