Zahnärztliche Mitteilungen Nr. 3

zm112, Nr. 3, 1.2.2022, (223) loischer Vorläuferzellen, die als Folge einer Ansammlung somatischer Mutationen maligne entarten [Medinger et al., 2019]. Als Folge können diese Vorläuferzellen nicht mehr differenzieren, infiltrieren als leukämische Blasten das Knochenmark und andere Organe und unterbinden die physiologische Blutbildung. Die AML macht etwa 25 Prozent aller Leukämieformen aus und ist mit einem medianen Erkrankungsalter von 67 Jahren eher eine Erkrankung des älteren Patienten [Deschler und Lubbert, 2006]. Die AML kann als primär akute Erkrankung oder sekundär auf Basis einer chronischen malignen Erkrankung (Myelodysplastisches Syndrom, Myeloproliferative Neoplasie), aber auch Therapie-assoziiert nach Chemound/oder Radiotherapie auftreten [Titmarsh et al., 2014]. Neben der Therapie-assoziierten AML wurde ein erhöhtes Erkrankungsrisiko nach prolongierter Exposition gegenüber organischen Lösungsmitteln, bei Rauchern und bei Strahlenopfern festgestellt. Insgesamt ist die Erkrankung jedoch so selten, dass im Einzelfall Risikofaktoren selten identifiziert werden können. Bei Kindern mit Down-Syndrom (Trisomie 21) wurde eine besondere, kindliche Form der AML beschrieben. Eine familiäre Häufung bestimmter Formen der AML wird derzeit kontrovers diskutiert [Arber et al., 2016]. Die Diagnosestellung AML ist sehr komplex, ein Differenzialblutbild und eine Knochenmarksbiopsie müssen durchgeführt werden. Hierbei liegen Abb. 5: Intraorale Aufnahme (Teilaufnahme I. und IV. Quadrant) bei Erstvorstellung Foto: Poliklinik für Zahnärztliche Chirurgie und Implantologie Abb. 6: OPTG Quelle: Röntgenabteilung ZZMK Carolinum DR. MED. DENT. TALAL ALDIRI Poliklinik für Parodontologie Zentrum der Zahn-, Mund- und Kieferheilkunde, Johann Wolfgang GoetheUniversität Frankfurt, Carolinum Zahnärztliches Universitäts-Institut gGmbH Theodor-Stern-Kai 7, Haus 29, 60596 Frankfurt am Main Foto: privat ZAHNMEDIZIN | 69

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