Zahnärztliche Mitteilungen Nr. 6

prothetische Versorgung der Zähne mit Einzelkronen. FALLBERICHTE Tabelle 1 (links) zeigt eine Zusammenstellung der in unserer Praxis behandelten elf Patientenfälle mit einer durchschnittlichen klinischen Nachbeobachtungszeit von 47,2 Monaten. Behandelt wurden die ersten und die zweiten oberen Molaren. Das Durchschnittsalter der Patienten lag bei 52 Jahren. Die Nummerierung der folgenden Fallbeispiele entspricht der in der Tabelle. ERGEBNISSE DER NACHKONTROLLEN Alle behandelten Zähne sind aktuell noch in situ. Die Patienten sind durchweg mit dem Behandlungsergebnis zufrieden. Allerdings scheint sich abzuzeichnen, dass die Prognose ÜBERSICHT ÜBER DAS PATIENTENKOLLEKTIV MIT GESCHLECHT, ALTER, ZAHN, AMPUTIERTER WURZEL U^ND GRUND FÜR DIE AMPUTATION Fall-Nr. 1 2 3 4 5 6 7 8 9 10 11 Tab. 1; Quelle: Praxis Dres. König/Antritter Geschlecht W W W W M W W M W W W Alter bei OP 85 46 22 65 59 54 51 50 63 53 69 Zahn 16 16 16 26 16 16 27 27 16 16 26 Amputierte Wurzel db mb P P db P mb mb db mb mb Grund für Amputation Endodontische Ursache mit parodontaler Beteiligung, eingeschränkte Hygienefähigkeit Endodontische Ursache Fraktur Mehrwandiger PA-Defekt mit FB, nicht hygienefähig FB Grad III, db starker Knochenabbau Fraktur Endodontische Ursache Fraktur Fraktur Tiefer kariöser Defekt mb Endodontische Ursache Längsfraktur der mesiobukkalen Wurzel (Fall Nr. 2) Eine 46-jährige Patientin klagte 2014 über wiederkehrende Beschwerden an Zahn 16, die sich auch nach einer endodontischen Behandlung nicht besserten. Wiederholt waren submuköse Abszesse aufgetreten. Lokalisiert war die Sondierungstiefe stark erhöht, was auf eine Längsfraktur der mesiobukkalen Wurzel hindeutete. Die Patientin wurde über die Möglichkeiten der Amputation der mesiobukkalen Wurzel sowie alternativ der Extraktion des Zahnes aufgeklärt und entschied sich für den Versuch des Zahnerhalts mittels Teilamputation der mesiobukkalen Wurzel. Im Rahmen der Versorgung erfolgte auch ein Austausch der Extensionsbrücke 16–14 durch Einzelkronen auf 16 und 15 sowie einer Implantatversorgung mit Einzelkrone in Regio 014. Der Erhalt des Zahnes 16 ermöglichte so eine wenig invasive Versorgung des ersten Quadranten mit guter Hygienefähigkeit. Alternativ wäre bei Extraktion des Zahnes die Versorgung beispielsweise mit einer ausgedehnten Brückenkonstruktion von 13–17 oder einem weiteren Implantat in Regio 016, vermutlich mit (indirektem) Sinuslift, notwendig gewesen. So konnte der Fall minimalinvasiv zufriedenstellend gelöst werden. Die Patientin ist seit dem Eingriff beschwerdefrei und kommt gut zurecht. Die Situation ist nun seit sechs Jahren stabil. Abb. 1: Zahnfilm von Zahn 16 vor Wurzelamputation der mesiobukkalen Wurzel im Rahmen der endodontischen Behandlung 2014 Abb. 2: präoperativ 2014 mit sichtbarer Schwellung und paramarginaler Fistel Abb. 3: nach Abheilung postoperativ mit Präparation 15, 16 und Abutment 14 Abb. 4: Röntgenkontrolle nach prothetischer Versorgung 14–16 Abb. 5: Röntgenkontrolle, sechs Jahre postoperativ Abb. 6 und 7: Klinische Situation sechs Jahre postoperativ, reizlose Verhältnisse Alle Fotos: Praxis Dres. König/Antritter 46 | ZAHNMEDIZIN

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