Zahnärztliche Mitteilungen Nr. 7

zm112, Nr. 7, 1.4.2022, (662) GROßER REPORT DES NATIONAL INSTITUTES OF HEALTH Mundgesundheit in Amerika Zwei Jahre Forschung, 790 Seiten und die Expertise von über 400 Autoren: Nach 20 Jahren erscheint der Folgebericht zum Surgeon General‘s Report zur Mundgesundheit in den USA. Das riesige Werk umreißt den aktuellen Status der Mundgesundheit in den USA – und benennt Chancen wie Probleme. Über 750.000 Fachkräfte arbeiten in den USA in der Zahnmedizin – darunter mehr als 200.000 Zahnärzte, 221.560 Dentalhygieniker und 351.470 Zahnarzthelfer. Sie sind in privaten und öffentlichen Praxen tätig, in der akademischen Welt sowie in Bundes-, Landes- und Kommunalverwaltungen. GELD: DER DREH- UND ANGELPUNKT Zahnmedizin liegt im Trend: Noch nie zuvor gab es so viele Einschreibungen an den Universitäten und ausbildenden Schulen. Mehr als die Hälfte der Absolventen sind heute Frauen, und die Diversität in den dentalen Berufen wächst. Wer sich für die Zahnmedizin entscheidet, zahlt freilich einen hohen Preis: Die durchschnittliche Verschuldung für den Besuch einer privaten zahnmedizinischen Universität lag 2017 bei 340.000 Dollar, das Studium an einer öffentlichen Fakultät kostete 240.000 Dollar. A propos Geld: Für die zahnärztliche Versorgung gaben die Vereinigten Staaten 2018 fast 136 Milliarden USDollar aus, das sind 3,7 Prozent der gesamten Gesundheitsausgaben. Davon wurden 55 Milliarden Dollar von den Patienten selbst gezahlt – dieser Betrag entspricht mehr als einem Viertel der gesamten Out-of-PocketAusgaben im Gesundheitswesen. Was die Berufsausübung betrifft, geht der Anteil privater Zahnarztpraxen prozentual zurück, während die Zahl der Praxen in Gemeinschaft und in Unternehmerhand in den letzten 20 Jahren stetig gestiegen ist. Dennoch ist die Hälfte aller Zahnärzte (51 Prozent) nach wie vor in Einzelpraxen tätig. Der größte Teil der zahnmedizinischen Versorgung findet in privaten Zahnarztpraxen statt, doch werden die Menschen zunehmend dort behandelt, wo sie leben, arbeiten und lernen – also in Bildungseinrichtungen, kommunalen Gesundheitszentren, staatlichen Kliniken, zahnmedizinischen Schulen, Langzeitpflegeheimen und mobilen Praxen. Ziel ist, den Zugang zur Versorgung zu erweitern, die Behandlungserfolge zu steigern und zugleich die Kosten zu senken. Trotz dieser Anstrengungen leben etwa 60 Millionen Amerikaner in unterversorgten, meist ländlichen, Gebieten. Und das, obwohl es heute in USA mehr Zahnärzte gibt als im Jahr 2000. How come? Ein Grund für den schlechten Zugang zur Versorgung: der Fachkräftemangel. Schätzungen zufolge fehlen mindestens 10.000 Zahnmediziner, und hier sind demografische Faktoren nicht eingerechnet. Dieser Engpass hat zu einer Vielzahl neuer Modelle zur Leistungserbringung geführt. So hat man zum Beispiel im Jahr 2000 Foto: AdobeStock_grandeduc 72 | ZAHNMEDIZIN

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