Zahnärztliche Mitteilungen Nr. 9

veröffentlicht [Korsch, 2021]. Diese Technik dient der Rekonstruktion von Kieferkammdefekten unter Einsatz von autologem Dentin und stellt eine Modifikation der von Khoury beschriebenen Split-BoneBlock-Technik dar [Khoury & Hanser, 2019]. Der auszufüllende Defekt wird bei der Split-Bone-Block-Technik durch den interponierten partikulierten Knochen deutlich schneller revaskularisiert als bei rein kortikalen oder kortikospongiösen Transplantaten. Deswegen sind mit dieser Technik bessere Regenerationsergebnisse erreichbar [Khoury F., 2009]. Der Vorteil der Tooth-shell-technique im Vergleich zur Fixierung von ganzen Zahnwurzeln ist, dass diese Technik nicht auf die Dimension der verwendeten Zahnwurzel limitiert ist und Augmentationsbreiten erlaubt, die größer sind als die Zahnwurzel breit ist. Durch das partikulierte Dentin im Spaltraum zwischen Knochen und Dentinscheibe ist eine bessere Revaskularisierung und Regeneration als bei soliden Dentinblöcken zu erwarten, wie es bei der von Khoury beschriebenen Technik nachweislich ist [Khoury & Hanser, 2019]. Vorteilhaft ist zudem, dass mit dieser Technik Augmentation und Implantatinsertion simultan erfolgen können, sofern es die Defektmorphologie und -größe zulassen [Korsch, 2021; Korsch & Peichl, 2021]. Ein Vergleich der Tooth-shell-technique mit der Technik nach Khoury konnte zeigen, dass diese zu gleichwertigen Ergebnissen nach drei Monaten führt [Korsch & Peichl, 2021]. Langzeituntersuchungen der Tooth-shell-technique stehen noch aus. Histologisch zeigte sich im Tierversuch eine knöcherne Ersatzresorption des Dentins und eine Kontaktfläche zwischen Implantat und Knochen, die mit autologen Knochenblöcken vergleichbar waren [Schwarz et al., 2016; Schwarz et al., 2016]. Im direkten Kontakt zwischen Dentin und der Titanoberfläche des Implantats konnte histologisch die Bildung von Wurzelzement und mineralisiertem Hartgewebe nachgewiesen werden [Baumer et al., 2015; Hurzeler et al., 2010; Schwarz et al., 2013]. Voraussetzung für die Tooth-shelltechnique ist ein nicht erhaltungsfähiger oder nicht erhaltungswürdiger Zahn. In allen anderen Fällen muss eine Alternativtherapie angewandt werden. Alternativ zu der in diesem Fall vorgestellten Tooth-shell-technique hätte hier auch eine klassische GBR (guided bone regeneration) Anwendung finden können. Die GBR ist eine gut dokumentierte und wissenschaftlich gut untersuchte Technik [Bassetti et al., 2016; Tolstunov et al., 2019]. Allerdings scheint die Volumenstabilität des Augmentats bei der GBR im krestralen Bereich signifikant schlechter zu sein als bei stabil fixierten Augmentaten wie TitanMesh oder Knochenblocktransplantaten [Mertens et al., 2019]. Beim vorliegenden Fall war bei der Jahreskontrolle eine gute Volumenstabilität im krestalen Bereich erkennbar. Kritisch betrachtet werden muss, dass zur der hier vorgestellten Tooth-shelltechnique keine Langzeitergebnisse vorliegen. Studien mit hoher Fallzahl sowie längerem Nachbeobachtungszeitraum sind deshalb erforderlich. \ ZM-LESERSERVICE Die Literaturliste kann auf www.zm-online.de abgerufen oder in der Redaktion angefordert werden. 14 Tage kostenloser Praxis-Test! Wireless (optional) Praxissoftware -kompatibel Dreifach unterstützte Karies - Diagnostik Full HD-Auflösung Die Multifunktions-Dental -Kamera von Good Doctors. OhneWechseln des Kopfes Maus -Funktion Überzeugen Sie sich von unserer neuesten Innovation ! Good Doctors Germany GmbH Gerhard-Domagk-Straße 2 | 53121 Bonn, Germany www.gooddrs.de info@gooddrs.de Tel.: +49 (0)228 -53 44 14 65 Fax: +49 (0)228 -53 44 14 66 ZAHNMEDIZIN | 43

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