Zahnärztliche Mitteilungen Nr. 10

zm112, Nr. 10, 16.5.2022, (935) der Praxisinhaber am Ende des Tages tatsächlich nicht mehr so erschöpft. „Es macht etwas mit mir: Ich fühle mich wacher und fitter. Gerade in den grauen und düsteren Winterwochen habe ich das gespürt.“ Und auch das Team ist von der neuen Beleuchtung angetan. Doch nicht jede Praxis braucht gleich eine komplette Lichtplanung. Oftmals reicht es, die vorhandenen Leuchtmittel gegen die richtigen auszutauschen, betont Lichtexperte Wulf Reise. Er hat sich auf die Herstellung von Leuchten für Praxen spezialisiert. „Die Helligkeit wird in Lux gemessen und mit entsprechenden Messgeräten am jeweiligen Arbeitsplatz auf einer gegebenen Arbeitshöhe ermittelt“, führt er aus. „Der Lux-Wert darf laut den vorgeschriebenen Normen bestimmte Werte nicht unterschreiten. Wichtig ist vor allem, das Licht überall in den Räumen in Einklang zu bringen. Befinden sich im Arbeitsumfeld viele Leuchten mit verschiedenen Farbtemperaturen und Helligkeiten, müssen die Augen dies ständig ausgleichen. Das ist Arbeit, die unser Gehirn verrichten muss. Es fällt uns nicht auf, da das unterbewusst abläuft. Aber wenn man sich abends fragt, warum man so kaputt ist, ist das mindestens eine Mitursache.“ Für ein hinterleuchtetes Deckenbild im Behandlungszimmer muss man mit 1.000 Euro, für ein Deckenbild mit integrierter Behandlungsleuchte mit etwa 3.000 Euro rechnen. Diese Form der „Lichtrenovierung“ plus ein neuer Anstrich machen die Komplettrenovierung mit neuen Möbeln und neuen Behandlungseinheiten oft überflüssig, sagt Reise. „Wechselt man die Leuchtmittel der weiteren Räume sukzessive im Rahmen der Wartung oder des Ausfalls aus, so ist bald eine homogen ausgeleuchtete Praxis erreicht.“ „WOW! FANGEN SIE AN, ICH GUCKE NUR NACH OBEN!“ Für ihre neuen Räumlichkeiten mussten auch Antonia und Markus Kammerlander aus Biberach in BadenWürttemberg die Beleuchtung austauschen. Vorher war der Ort eine Gaststätte. Als sie auf die Leuchtbilder mit der Tageslichtumrandung stießen, orderten sie diese für ihre drei Behandlungszimmer und den Eingangsbereich. „Wir hatten keine Ahnung, wie das in echt aussehen würde, aber wir sind begeistert“, erzählt Markus Kammerlander. „Die Leuchten geben sehr gutes Licht zum Arbeiten – ohne Schattenwurf, sobald man den Kopf über den Patienten reckt. Das hat uns als praktischen Aspekt direkt nach der Installation überzeugt.“ Besonders bei den zahntechnischen Arbeiten und schwierigen Füllungen im Frontzahnbereich schätzt er das neue Licht. „Bei der Farbauswahl hilft es ungemein, dass das Licht wie echtes Tageslicht draußen vor der Haustür wirkt. Die Ergebnisse werden so natürlich und sehr zufriedenstellend für den Patienten – und somit auch für uns.“ Auch die Mitarbeiter fühlen sich nun wohler in der Praxis. Niemand konnte sich vorstellen, wie deutlich sie die Effekte hier spüren würden, berichtet das Paar. Die beiden sind überzeugt: „Fühlt sich das Team gut, beeinflusst das die Atmosphäre und das wiederum nehmen die Patienten wahr!“ Und die Deckenbilder lenken auch die kleinen Patienten gut ab. „Es ist also vielleicht nicht das Licht Foto: DESGNHIMMEL Für die Lichtkonzepte in allen Behandlungsräumen hat er etwa 30.000 Euro investiert. „Keine ganz günstige Angelegenheit, aber für uns zahlt sich das aus.“ Foto: Novizky PRAXIS | 17

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