Zahnärztliche Mitteilungen Nr. 11

Auswirkungen investorenbetriebene Praxisketten auf die Patientenversorgung haben können. Etwas, das wir in Deutschland unbedingt verhindern müssen. Welchen Mehrwert hat ein Engagement der Bundeszahnärztekammer (BZÄK) in internationalen Verbänden? Die deutschen Zahnärztinnen und Zahnärzte gewinnen durch die europäische und internationale Vernetzung der BZÄK, denn die wenigsten Entwicklungen sind ein rein nationales Phänomen, sondern haben sowohl ihre Ursachen wie auch ihre Lösungsansätze auf europäischer wie internationaler Ebene. Daher ist es von Vorteil, auf allen Ebenen in den relevanten Verbänden organisiert und vertreten zu sein. Man ist deutlich näher dran an den Entscheidungen und kann Positionierungen der europäischen und internationalen Zahnärzteschaft mit gestalten. Am Ende profitiert auch der deutsche Praxisalltag von diesem Engagement, da Entscheidungen dort frühzeitig ankommen und so manche Fehlentwicklung auch abgewendet oder „entschärft“ werden kann. Das internationale Engagement ist oftmals auch ein „Frühwarnsystem“, welche nationalen Diskussionen auf uns zukommen könnten. Wohin geht die „Reise“ der Zahnärzteschaft auf internationaler Ebene? International werden die Mundgesundheit und die Prävention oraler Erkrankungen als immer wichtiger eingeschätzt und gewinnen global an Bedeutung. Dies zeigt sich an der Verabschiedung der WHO-Resolution zu Mundgesundheit im vergangenen Jahr. Eine zentrale Forderung darin ist, dass die Mundgesundheit als essenzieller Bestandteil der allgemeinen Gesundheit verstanden wird und dementsprechend „oral health in all health policies“ von der World Dental Federation, und somit auch von der ERO, verlangt wird. Diese Forderung national und international umzusetzen und zu begleiten, wird eine Aufgabe für die Länder wie auch für die ERO und den Weltzahnärzteverband FDI sein. Was wünschen Sie der ERO für die Zukunft? Weiterhin eine so gute Kooperation der Mitgliedsverbände untereinander und in der ERO selbst. Viele Herausforderungen der globalisierten Welt und internationalen Gesundheitspolitik lassen sich nur gemeinschaftlich lösen, davon bin ich fest überzeugt. Ein starker Berufsstand kann hier viel bewegen, nur zusammen als ERO oder FDI können wir auf internationaler Ebene Gehör finden. \ Das Gespräch führte Roxana Dürsch, Referentin Europa/Internationales der Bundeszahnärztekammer in Brüssel. POLITIK | 33

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