Zahnärztliche Mitteilungen Nr. 13

zm112, Nr. 13, 1.7.2022, (1320) handeln. Und für Investoren ist der Umgang mit Mitarbeitenden (36 Prozent) neben dem generellen Ruf eines Unternehmens (54 Prozent) der entscheidende nicht-finanzielle Aspekt bei der Bewertung eines Unternehmens. Die Umfrage wurde im Auftrag des Software-Herstellers Culture Shift durchgeführt, der eine softwarebasierte Echtzeit-Meldeplattform zur Erkennung und Verhinderung von Belästigung und Mobbing am Arbeitsplatz vertreibt. Er rät, Praxen sollten die Pflege ihrer Unternehmenskultur ernst nehmen. „Nehmen Sie sich Zeit, um zu verstehen, was für Ihr Team wichtig ist”, schreibt Culture Shift im Fazit. Zufriedene Mitarbeiter, die sich wertgeschätzt fühlen, arbeiteten nicht nur produktiver, sondern seien ein wichtiger Baustein, um ein positives Unternehmensimage in der Öffentlichkeit aufzubauen und zu festigen. WAS TUN BEI FAKE- ODER HASSBEWERTUNGEN? Auch kununu & Co. raten Unternehmen, zufriedene Teile des Teams zur Bewertung zu motivieren. Doch reicht das? Nicht ganz. Es bleibt das Problem mit möglichen Fake- oder Hassbewertungen, die von Fremden, MitbewerberInnen oder ausgeschiedenen Mitarbeitenden verfasst werden könnten. Einen Hinweis zur Dimension des Problems unauthentischer Bewertungen gibt die 2021er-Ausgabe der regelmäßigen Kontrolluntersuchung Sweep der EU-Kommission. Danach sind fast zwei Drittel (61 Prozent) der Bewertungen der analysierten 223 Online-Shops, Marktplätze, Buchungswebseiten, Suchmaschinen und Vergleichsdienstseiten zumindest zweifelhaft, lautet das Urteil. Deren Betreiber täten nicht genug, um sicherzustellen, dass Bewertungen authentisch sind, heißt es. Zudem informierte fast jede Zweite (46 Prozent) der untersuchten Websites Verbraucher nicht darüber, wie Bewertungen gesammelt und verarbeitet werden. Das ist beim größten Arbeitgeberbewertungsportal anders: Mehr als 20 Mitarbeitende eines CommunitySupport-Teams seien dafür zuständig, Bewertungen und deren Inhalte zu prüfen, heißt es. Außerdem gebe es einen umfassenden Prozess sowie interne Regeln, die über die gesetzlichen Anforderungen hinausgehen. Das mehrstufige Verfahren beinhalte eine technische Prüfung und gegebenenfalls eine Sichtung durch das Supportteam sowie Kontaktaufnahme zum Verfasser der Bewertung. Was gut klingt, klappt offensichtlich nicht immer: Eine vom Autor zu Testzwecken für Bosch abgegebene Schmäh-Bewertung wurde auf kununu unbeanstandet innerhalb von Stunden freigeschaltet – obwohl zur Verifikation eine E-Mail-Adresse bei Deutschlands bekanntestem Müllmail-Anbieter angegeben wurde. Für kununu war die Arbeit damit erledigt, für Premiumkunde Bosch fing sie erst an. Der Arbeitgeber bedankte sich für „die konstruktive Kritik“ und machte ein Gesprächsangebot. mg Zwei Hinweise in eigener Sache: Antworten von kununu auf Fragen der zm (zur Anzahl zahlender Zahnärztinnen und Zahnärzte unter den Kunden sowie zur Suffizienz der Überprüfungsmechanismen) standen zum Redaktionsschluss dieses Textes noch aus. Sie werden nach Erhalt auf www.zm-online.de veröffentlicht. Die zu Testzwecken abgegebene Bewertung hat der Autor inzwischen gelöscht und Bosch über deren Hintergrund informiert. Foto: Screenshot zm 78 | GESELLSCHAFT

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