Zahnärztliche Mitteilungen Nr. 14

zm112, Nr. 14, 16.7.2022, (1364) \ Knapp 8 von 10 der befragten Ärzte und Psychotherapeuten haben Schwierigkeiten bei der Besetzung von MFA-Stellen. \ Fast 80 Prozent schaffen bereits jetzt Gehaltsanreize oder haben dies vor. Zum Beispiel haben sie einen Corona-Bonus für ihre MFA aus eigener Tasche finanziert. \ Zwar werden heute auch Quereinsteiger und fachfremde Mitarbeiter eingestellt. Zeitarbeitsfirmen werden von der Mehrheit jedoch noch nicht eingeschaltet. \ Fast 83 Prozent der befragten Mediziner gaben an, dass sie in den vergangenen zwölf Monaten gesucht haben. ck ANALYSE DES BUNDESVERBANDS DER FREIEN BERUFE ZFA-Azubis: Handlungsbedarf wegen hoher Vertragslösungsquoten Nicole Genitheim Das Institut für Freie Berufe (IFB) hat im Auftrag des Bundesverbands der Freien Berufe (BFB) die Entwicklung im Ausbildungsbereich Freie Berufe seit 2010 ausgewertet. Dabei wurden sowohl der allgemeine freiberufliche Ausbildungsmarkt als auch einzelne Berufe wie ZFA hinsichtlich der Gesamtzahl an Auszubildenden, neu abgeschlossener und gelöster Ausbildungsverträge analysiert. Der Mangel an Auszubildenden ist nicht nur gefühlt, er ist auch belegbar. Im Zeitraum von 2010 bis 2020 ist die Gesamtzahl der Azubis über alle Branchen hinweg um 14,5 Prozent gefallen. Auch wenn man das durch Corona wirtschaftlich schwierige Jahr 2020 exkludiert, bleibt ein Rückgang um 12,8 Prozent. Wenn speziell das Berufsbild der/des ZFA betrachtet wird, zeigt sich auf den ersten Blick zwischen 2010 und 2020 – gegen den Trend – eine positive Entwicklung der Auszubildendenzahlen von plus 2,4 Prozent. Mit einem Zuwachs von knapp 2 Prozent im gleichen Zeitraum fällt auch die Zahl der neu abgeschlossenen Ausbildungsverträge positiv auf, allerdings ist hier auf die hohe Vertragslösungsquote von im Mittel 30,3 Prozent zu verweisen. Im Jahresvergleich von 2010 zu 2020 hat diese um 13,2 Prozentpunkte zugenommen und findet ihren vorläufigen Höhepunkt 2020 mit einer Lösungsquote von 37,4 Prozent. Somit wurden 2020 mehr als ein Drittel der neu abgeschlossenen Verträge wieder gelöst. EIN DRITTEL DER ZFA-AZUBIS BRICHT DIE LEHRE AB In Anbetracht des sich verschärfenden Fachkräftemangels ist das eine mit Sorge zu verfolgende Entwicklung. Die Gründe für eine Vertragslösung sind vielfältig, allerdings tauchen gewisse Aspekte immer wieder auf. Hierbei sind die Wertschätzung am Arbeitsplatz, die Vergütung und (unbezahlte) Überstunden sowie die berufliche Weiterentwicklung zu nennen. Natürlich treffen diese Gründe nicht gleichermaßen NICOLE GENITHEIM Leiterin des Forschungsbereichs Freie Berufe am Institut für Freie Berufe an der Friedrich-Alexander-Universität Erlangen-Nürnberg Foto: privat Laut Statistischem Bundesamt arbeiteten Ende 2020 gut 5,8 Millionen Menschen im Gesundheitswesen. Dabei stieg die Zahl der Beschäftigten in den medizinischen Gesundheitsberufen allein im ersten Corona-Jahr um 46.000 Personen und damit ähnlich wie 2019. In den Arzt- und Zahnarztpraxen waren in dem Zeitraum 442.000 MFA und 212.000 ZFA tätig – 221.000 MFA und 151.000 ZFA davon in Vollzeit. 18 | POLITIK

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