Zahnärztliche Mitteilungen Nr. 15-16

zm112, Nr. 15-16, 16.8.2022, (1527) symptom eingeordnet werden sollte, da diese auch im Rahmen anderer Erkrankungen oder als unerwünschte Arzneimittelwirkung auftreten kann. Auch eine mögliche Assoziation mit Candida wurde in manchem Berichten beschrieben. Bei den mukokutanen Manifestationen wurden am häufigsten schmerzhafte Schleimhautulzera beobachtet. Darüber hinaus traten „Blasen, erosive Läsionen, die dem Erythema multiforme ähneln, Makel, unspezifische Mukositis und postinflammatorische Pigmentierung“ wiederholt auf [Fakhruddin et al., 2022]. Papillen-Hyperplasien an der Zunge wurden in 28, Candida-ähnliche Läsionen in 19 Prozent der Fallberichte dokumentiert. Die Läsionen traten, einzeln oder mehrfach, in verschiedenen Bereichen des Mundraums auf, die meisten vor oder mit Einsetzen der COVID-19-Symptome. Zur Behandlung kamen neben CHX-Spülungen Antimykotika, antivirale Medikamente, Antiphlogistika und Antibiotika zum Einsatz. DER PATHOMECHANISMUS BLEIBT VORERST UNGEKLÄRT Die Forschenden räumen ein, dass der Pathomechanismus zum jetzigen Zeitpunkt nicht abschließend geklärt ist. So sei unklar, „ob die Läsionen in erster Linie auf die SARSCoV-2-Infektion zurückzuführen sind oder eine sekundäre Folge der allgemeinen Schwäche und/oder der medikamentösen Behandlung oder einer möglichen Immunstörung bei diesen Patienten sind“ [Fakhruddin et al., 2022]. In manchen Fallberichten wurden chronische Grunderkrankungen wie Diabetes mellitus dokumentiert, wobei die Vollständigkeit dieser Angaben nicht gesichert ist. Bei Petechien und Angina bullosa sei es beispielsweise wahrscheinlich, dass diese eher mit der Gabe von gerinnungshemmenden Medikamenten zusammenhängen als direkt mit der COVID-19-Erkrankung. Da auch die Gabe von Antikoagulanzien nicht in allen Fallberichten dokumentiert wurde, bleiben diese Aussagen spekulativ. Darüber hinaus wurden in den inkludierten Studien wiederholt orale Candida-Infektionen, eine Mukormykose und eine anguläre Cheilitis in Zusammenhang mit COVID-19 beschrieben. Hier und auch insgesamt vermuten die Forschenden, dass die generalisierte Immunsuppression durch COVID-19 sowie die Nebenwirkungen von antimikrobiellen und steroidalen Therapien eine entscheidende Rolle bei der Entstehung der oralen Manifestationen spielen. nl Originalpublikation: Fakhruddin KS, Samaranayake LP, Buranawat B, Ngo H: Oro-facial mucocutaneous manifestations of Coronavirus Disease-2019 (COVID-19): A systematic review. PLoS One. 2022 Jun 1;17(6):e0265531. doi: 10.1371/journal.pone.0265531. PMID: 35648785; PMCID: PMC9159624. ZAHNÄRZTEKAMMER NIEDERSACHSEN Verlust von Mitgliedsausweisen Folgende Ausweise wurden verloren, gestohlen beziehungsweise nicht zurückgegeben und werden für ungültig erklärt: Nr. 8911 vom 03.06.2016 von Michael Schroeder Nr. vom 07.05.1999 von Dr. Paul-Hubert Voßkühler Nr. 8682 vom 22.09.2015 von Dr. Klaus Heine Hannover, den 01.08.2022 ZAHNMEDIZIN | 77

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