Zahnärztliche Mitteilungen Nr. 18

Eine aktuellere Untersuchung konnte zeigen, dass es nach Entnahme und Expansion pulpaler Stammzellen aus Milcheckzähnen mit nachfolgender autologer Transplantation in bleibende Zähne, die nach Zahntrauma eine Pulpanekrose entwickelt hatten, zum Abschluss des Wurzelwachstums an den behandelten Zähnen kommt [Xuan et al., 2018]. In der Kontrollgruppe wurde ein apikaler Verschluss mit MTA eingebracht, wonach keine Dimensionsänderungen der Wurzelwände beobachtet wurden. Die Zähne wurden klinisch und röntgenologisch mittels DVT engmaschig nachkontrolliert. In einem Fall wurde der behandelte Zahn extrahiert und histologisch untersucht, dabei zeigte sich ein pulpaähnliches Gewebe mit Odontoblastensaum im Wurzelkanal [Xuan et al., 2018]. Während die beschriebenen Studien zur Pulparegeneration fundamentale Beiträge zur Entwicklung regenerativer Konzepte leisten, bleiben solche Ansätze für die Praxis aufgrund des beträchtlichen Aufwands, der Auflagen und der dadurch entstehenden enormen Kosten unrealistisch. Eine Alternative könnten primär zellfreie Konzepte nach dem Prinzip des Cell Homing bieten. Dabei werden für einen Anwendungsbereich speziell entwickelte und darauf abgestimmte Trägermaterialien eingesetzt, die mit chemotaktischen Faktoren beladen sind, um ortsständige Stammzellen – in diesem Fall aus der periapikalen Region – zur Migration zu bringen und in den Wurzelkanal zu locken (Abbildung 6a). Durch weitere Signalmoleküle wie Wachstums- und Differenzierungsfaktoren können diese Stammzellen proliferieren, differenzieren und neues Gewebe bilden, wobei das Trägermaterial als Stützgerüst abgebaut und durch die extrazelluläre Matrix der Zellen ersetzt wird. Die bioaktiven Faktoren beziehungsweise Proteine können im Falle der Pulparegeneration aus dem Dentin der Wurzelkanalwand gewonnen werden (Abbildung 6b). Durch die Verwendung demineralisierender Lösungen wie EDTA, das routinemäßig auch zur Entfernung der Schmierschicht bei der konventionellen WurzelkanalAbb. 5: Zahn mit nicht abgeschlossenem Wurzelwachstum: a: Röntgenologische Darstellung eines jugendlichen Zahnes mit weit offenem Foramen apicale und dünnen Wurzelwänden, b: Wurzelspitze mit apikaler Papille, Hämatoxylin-Eosin-Färbung: Die apikale Papille eines Zahnes mit nicht abgeschlossenem Wurzelwachstum enthält die Stammzellen, die die Wurzelpulpa und das Wurzeldentin bilden. Ebenso wie die Hertwig‘sche Epithelscheide bildet sich die apikale Papille nach Abschluss des Wurzelwachstums zurück. a b Quelle: Kerstin Galler, Matthias Widbiller CME AUF ZM-ONLINE Die Regeneration der Pulpa Für eine erfolgreich gelöste Fortbildung erhalten Sie zwei CME-Punkte der BZÄK/DGZMK. zm112, Nr. 18, 16.9.2022, (1743) #"&!!D$C;=4!D :';>B+"cOI(B %C3K>'C :'I>OcLOCd> 8: &)"5< (?)@-<>9)?7-< 27f Xf_.-[P/4 [9e Xf_E7))R[9,/MR-))P1_E PV_ e7f 2f9)-R0_-9QafH "9)efQ.f9 \7f )-[/f9ef &9,f01)f _[9e [E ef9 8-a9H '#(.**(+)!,"-#)(+ (?)@-<>9)? B!#2'!60#%! &[//)fRR[9,//)VQ.f$ *f0_-[Qa),f_@)f$ &.)719f9$ Df[af7)f9 [9e "_/-)!)f7RfH (?)@-<>9)? &1660#%! \7f /[Qaf9 W-QaMf_/19-R 1ef_ /79e -[P U10/[QafF W79ef9 \7f \)fRRf9-9!f7,f9 [9e U10,f/[Qaf -[P f79f9 ?R7Q.H (?)@-<>9)? 16&!.'60#%! "T7/)f9!,_V9e[9,$ \1!7f)@)f9$ #_-T7/4 [9e N-01_V0f_9-aEfH (?)@-<>9)? /./A!+E! &.)[fRRf \fE79-_f$ S[_/f$ Jf079-_f$ W1_)4 [9e Jf7)f_07Re[9,/-9,f01)fH (?)@-<>9)? A!3'/,*/#!3/ 27f 67_)[fRRf 59R79f4!f//f 79.R[/76f "79.-[P/0f_-)f_ PV_ 2f9)-RM_1e[.)fH \f7) =A U-a_f9 7/) %+(&"-#)(+$"- e7f #R-))P1_E PV_ e7f f_P1R,_f7Qaf Xf_E7))4 R[9, 619 2f9)-R,f_@)f9$ ^EE107R7f9$ U104 [9e ?7Re[9,/-9,f01)f9H %%%$#"&!-<>9)?7-< A Z= `b <Yb =A Z] 79P1G0R-[ef9)-RHef ZAHNMEDIZIN | 53

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