Zahnärztliche Mitteilungen Nr. 22

Will man sein Team in der FormingPhase unterstützen, hilft folgendes Vorgehen: \ Zeigen Sie eine klare Haltung in Bezug auf die Werte, den Rahmen, die Ausrichtung und die Führungsstrukturen in der Praxis – Transparenz und Klarheit mindern Konfliktpotenziale. \ Klären Sie mögliche Erwartungen und Befürchtungen – sowohl die der vorhandenen Teammitglieder, als auch die der Neuen. \ Geben Sie allen Mitarbeitenden die Chance, ihre Fähigkeiten zu zeigen. Dadurch steigt die Wertschätzung füreinander. Gerade wenn man als Chef nach einigen Wochen das Gefühl bekommt: „Ach, dieses Mal läuft es ja ganz gut ...“, dann ist plötzlich der Wurm drin. Es gibt Beschwerden und Bemerkungen über die Neuen, diese wiederum beklagen plötzlich, dass Unterstützung fehlt oder sie sich ausgeschlossen fühlen. Es entsteht der Eindruck: „Es gibt heute einfach keine vernünftigen Mitarbeiter mehr.“ Dabei ist das Team „nur“ in die sogenannte Storming-Phase übergegangen. Alle kennen sich jetzt gut genug, und es geht darum, sich einen möglichst guten Platz in der neu entstehenden Rangordnung zu erarbeiten. Das führt unweigerlich zu Konflikten. Alte Cliquen halten plötzlich wieder zusammen und die Neuen haben Schwierigkeiten, einen guten Platz im neuen Team zu finden. Gerade heutzutage ist diese Phase sehr herausfordernd. Die älteren Mitarbeitenden stehen oft auf dem Standpunkt „Zu unserer Zeit gab es das auch nicht“, während die Neuen das Gefühl bekommen, dass die Versprechen, die ihnen bei der Einstellung gemacht wurden, nicht erfüllt werden. ... UND DANN IST PLÖTZLICH DER WURM DRIN Das rechtzeitige Erkennen dieser Phase ermöglicht eine möglichst proaktive Führung: \ Sie können die Integration fördern, wenn Sie – für alles, was gut funktioniert – positives Feedback geben (individuell und im Team). \ Es hilft, bestehende Unstimmigkeiten klar anzusprechen und möglichst zügig zu klären. Dabei gilt die alte Grundregel: Themen zwischen Einzelpersonen werden WARUM ONBOARDING? Derzeit beträgt die Wartezeit auf eine geeignete neue ZFA im Durchschnitt mehrere Monate. Je nach Qualifikation rechnet man mit 50 bis 200 Prozent eines Jahresgehalts, bis der Ersatz eines Teammitglieds gelungen ist. Etwa 15 Prozent der neuen Mitarbeitenden denken schon am ersten Tag über einen erneuten Wechsel nach. Letztlich verlassen 20 bis 30 Prozent der „Neuen“ das Unternehmen innerhalb der ersten zwei Jahre. Die Gründe sind vielfältig: Es gibt noch keine festen Bindungen ins neue Team, deshalb fällt ein neuer Wechsel am Anfang sehr leicht. Wenn die Unternehmenskultur nicht den Vorstellungen entspricht oder der neue Job nicht so ist, wie in der Anzeige beschrieben, werden Erwartungen enttäuscht. Oft klappt es auch mit den neuen Vorgesetzten nicht. Seltener kommt es vor, dass es mit den neuen Kolleginnen schwierig ist oder dass die Arbeitszeiten doch nicht passen. Je später der Weggang erfolgt, desto höher sind die entstehenden Gesamtkosten. Deswegen setzen viele größere Unternehmen auf ein strukturiertes Onboarding. Das bedeutet, dass es Abläufe gibt, mit denen neue Mitarbeitende systematisch in ihren Arbeitsbereich und ins Sozialleben in der Praxis eingeführt werden. DR. MED. DENT. ANKE HANDROCK Praxiscoach, Lehrtrainerin für Hypnose (DGZH), NLP, Positive Psychologie, Coaching und Mediation, Speakerin und Autorin anke@handrock.de Foto: Peter Adamik zm112, Nr. 22, 16.11.2022, (2183) There is nosubstitutefor quality 0&;9<6'>&9> ;7$:>< :/&":/->& .>9%9 ->;9>11>&( -6;$:*">&9/1;:#!)"> ))) '79 ">' +#:<><;9=&">< 32840*3,58!"#$ ' +"&,9%.:9"% 6"% ,9< $8 0) 75( 8%! 0- *42(/%<:>8&@%:@% ' @??@3:96@ 8%! 6.19!9@>:@ *9@!@>.8?,@>@9:8%= ' >8:<#;?@<:@> 4:.%! PRAXIS | 49

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