Zahnaerztliche Mitteilungen Nr. 1-2

72 | GESELLSCHAFT Auch hier waren die Freude über unsere zahnärztlichen Materialien und der Wunsch, ebenfalls nach Deutschland zu Weiter- oder Fortbildungen eingeladen zu werden, groß. Durch den Nyungwe-Regenwald setzten wir unseren Weg fort — nicht ohne der 50.000 Tutsi und gemäßigten Hutus zu gedenken, die damals in einer im Bau befindlichen Schule innerhalb von wenigen Stunden in Murambi ermordet worden waren. Wir erreichten Butare im Süden Ruandas im strömenden Regen und besuchten die Universitätsklinik (CHUB) zum wiederholten Mal. Im Sommer hatten wir einen Arbeitseinsatz einer Kollegin, die in der Schweiz tätig ist, dorthin vermittelt. Es ist schon bewundernswert, mit welch einfachen Mitteln hier kieferchirurgische Großeingriffe getätigt werden. Nach einem Zwischenstopp in der ehemaligen Königshauptstadt Nyanza und dem Besuch der zahnärztlichen Abteilung der Klinik, ging es nach Kigali zurück. Dort stand zunächst der Besuch der zahnmedizinischen Abteilung der Universitätsklinik (CHUK) auf dem Programm, der wir seit acht Jahren kollegial verbunden sind. Auch hier waren die Freude über unseren fachlichen Austausch und die Spenden sehr groß. Unsere Partnerschaft erweist sich immer wieder als Motivation für die ruandischen Kolleginnen und Kollegen. Allerdings steigen damit auch die Erwartungen und Hoffnungen auf weitere Unterstützung. An dieser Klinik gibt es inzwischen mehrere zahnmedizinische Fachangestellte — mit Aufgaben in der Assistenz und der Instrumentenaufbereitung. Dies war auch Gegenstand unserer Gespräche im Gesundheitsministerium 2017 gewesen. Der Besuch der zahnmedizinischen Fakultät der Universität Ruanda in Remeera war unsere nächste Station. Dort hat es seit unserem letzten Aufenthalt 2019 die größten Entwicklungen gegeben: Nun werden auch Zahnärzte ausgebildet, die ein Masterstudium absolvieren und mit Abschluss damit auch den Doktortitel führen dürfen. In jedem Jahr verlassen bis zu zwanzig Absolventen diese Universität — so viele Zahnmediziner hatte es vor zehn Jahren insgesamt gegeben. Der letzte Tag unseres Aufenthalts führte uns auf Vermittlung von Freunden zum einzigen Hospiz in Ruanda, geleitet von einer polnischen Nonne. Ihr Engagement ist beispiellos, ihr bescheidenes Auftreten beeindruckend. Die von einem deutschen Industriellen gestiftete Einrichtung besteht aus dem Hospiz und einem weiteren Gebäude mit einer Zahnarztpraxis. Leider ist diese perfekt eingerichtete Praxis seit einem Jahr verwaist, weil sich kein Kollege findet, der die Behandlung des gesamten Umkreises durchführt. Insbesondere hier besteht enormes Behandlungspotenzial. Wir werden also wiederkommen! Vor zehn Jahren fand unser erster Besuch in Ruanda statt und im Laufe der Zeit konnten wir insgesamt über zwanzig zahnärztliche und ärztliche Kolleginnen und Kollegen sowie Zahntechniker bei ihrem Einsatz begleiten. Nach den anfänglich vier Kliniken in Kigali (CHUK), Ruli, Ruhengeri und Nyanza entwickelten sich Kooperationen mit den Kliniken in Mibilizi und Butare (CHUB) und auch während dieser Reise sollten wir weitere medizinische Einrichtungen kennenlernen. Kieferchirurgischer Behandlungsfall an der Universitätsklinik Butare im Süden Ruandas SPENDEN SIE FÜR DIE DENTAL ROOTS Ärzte- und Apothekerbank Neustadt/Weinstr. IBAN: DE80 3006 0601 0002 7658 37 Wenn Sie sich angesprochen fühlen, unser Engagement zu unterstützen, so kontaktieren Sie: Dr. Franz-Josef Ratter, 1. Vorsitzender, dr-ratter@gmx.de Fotos: Dental Roots zm113 Nr. 01-02, 16.01.2023, (72) Gruppenfoto mit der Schulleitung in Mukando (v.l.n.r.): Stellv. Schulleiter Jean Baptiste Dukuzumuremyi, Schulleiter Emmanuel Dusabimana, Dr. Franz-Josef Ratter, 1. Vorsitzender Dental Roots, Dr. Jürgen Raven, 2. Vorsitzender Dental Roots, ZÄ Cornelia Rieger, Schriftführerin Dental Roots

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