Zahnaerztliche Mitteilungen Nr. 3

zm Nr. 03, 01.02.2023, (159) ZAHNMEDIZIN | 65 ben, die zu Bindehauthämatomen führten [Davo et al., 2020; FernandezRuiz et al., 2021] (Abbildung 5). Klinische Anwendung Um festzustellen, ob ein Patient mit atrophem Oberkiefer oder Oberkieferdefekt für die Versorgung mit Zygoma-Implantaten geeignet ist, sind vor allem dreidimensionale radiologische Untersuchungen notwendig. So wird eine minimale Dimension des Jochbeinkörpers von 7 mm empfohlen, um die Implantate apikal primärstabil verankern zu können. Zur weiteren Planung und Durchführung bietet sich der von der Zygomaanatomie geführte Zugang („Zygoma Anatomy Guided Approach“ - ZAGA) nach Aparicio an [Aparicio, 2011]. Jener beschreibt den Grad der Konkavität der lateralen Kieferhöhlenwand und den Grad der palatinalen Resorption des verbleibenden Kieferkamms. Die ZAGA-Klassifizierung reicht von 0-4 (Abbildung 6). Der Zahnarzt importiert den 3-D-Scan des Patienten in eine Planungssoftware seiner Wahl (zum Beispiel coDiagnostiX®, Dental Wings GmbH, Chemnitz, Deutschland - Abbildung 7) und simuliert das Zygoma-Implantat an der gewünschAbb. 1: Hemimaxillektomiedefekt nach Tumorresektion alio loco (3-D-Rekonstruktion eines CT-Datensatzes) Abb. 2: Nach Aufklärung entschied sich der Patient gegen eine knöcherne Rekonstruktion und für die Insertion von zwei Zygoma-Implantaten regio 16 und 14 (3-D-Rekonstruktion des postoperativen 3-D-Datensatzes). Abb. 3: Insertion von vier Zygoma-Implantaten bei einer Patientin mit massiver Oberkieferatrophie: Zusätzlich wurde ein konventionelles Implantat regio 21/11 gesetzt (3-D-Rekonstruktion eines DVTDatensatzes). UNIV.-PROF. DR. MED. DR. MED. DENT. PEER KÄMMERER, MA, FEBOMFS Klinik und Poliklinik für Mund-Kiefer- und Gesichtschirurgie, Plastische Operationen, Universitätsmedizin der Johannes Gutenberg-Universität Mainz Augustusplatz 2, 55131 Mainz peer.kaemmerer@ unimedizin-mainz.de „ 2001–2007: Studium der Medizin an der Johannes-Gutenberg-Universität, Mainz sowie an der Universität Zürich, Schweiz „ 2004–2010: Studium der Zahnmedizin an der Johann Wolfgang Goethe-Universität, Frankfurt sowie an der Johannes-Gutenberg-Universität, Mainz „ 2007–2013: Assistenzarzt an der Klinik für Mund-, Kiefer- und Gesichtschirurgie an der Universitätsmedizin Mainz „ 2012/2013: Gastprofessor der Harvard Medical School, Boston, MA, USA „ 01/2014: Klinik für Mund-, Kiefer- und Gesichtschirurgie an der Universitätsklinik Rostock: Assistenzarzt, Oberarzt „ 08/2017: Ernennung zum Stellvertretenden Klinikdirektor der Klinik und Poliklinik für Mund-, Kieferund plastische Gesichtschirurgie der Universitätsmedizin Rostock „ 01/2018: Ernennung zum Leitenden Oberarzt / Stellvertretenden Klinikdirektor der Klinik und Poliklinik für Mund-, Kiefer- und plastische Gesichtschirurgie der Universitätsmedizin Mainz „ 01/2021: Ruf auf die W2-Professur für das Fach „Plastisch rekonstruktive Mund-, Kiefer- und Gesichtschirurgie“ an der Johannes GutenbergUniversität Mainz „ Mitglied in zahlreichen nationalen und internationalen Fachgesellschaften. Mitarbeit bei wissenschaftlichen Fachzeitschriften, unter anderem bei „Clinical Oral Investigations". Forschungsschwerpunkte: Rekonstruktion des Gesichtsschädels, Biomaterialien, Tissue Engineering, Kiefergelenkschirurgie, Tumorbiologie, Tumorprävention, Schmerz und Anästhesie Fotos: Kämmerer

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