Zahnaerztliche Mitteilungen Nr. 3

zm Nr. 03, 01.02.2023, (169) GESELLSCHAFT | 75 Die Hilfe ist sehr gefragt, denn landesweit stehen kaum mehr als zehn Zahnärzte rund 1,8 Millionen Einwohnern gegenüber. Ein Besuch in deren Praxen ist für den Großteil der Bevölkerung jedoch gar nicht bezahlbar. Also sind Projekte wie unseres ein wichtiges Angebot in der Versorgungslandschaft des Landes. Für wenig Geld ist eine Behandlung selbst bei kleinstem Geldbeutel möglich, aber auch wer gar nicht zahlen kann, wird bei uns versorgt. Im Durchschnitt kommen etwa 140 Menschen jeden Monat in die Praxis. Zehn Zahnärzte für 1,8 Millionen Einwohner In vielen Fällen hilft nur die Extraktion. Aber auch Füllungen werden gesetzt, Weisheitszähne gezogen und vereinzelt Wurzelbehandlungen durchgeführt. Über 20.000 Menschen haben wir seit dem ersten Praxistag geholfen. Im November 2022 reiste wieder ein Team von uns nach Gambia. Unterstützt von einem Medizingerätetechniker ging es diesmal darum, neue Behandlungsräume in der Partnerklinik in Serrekunda einzurichten. Begeistert stand das Wartungsteam vor der Klinik. Seit dem letzten Einsatz, der Coronabedingt fast drei Jahre zurückliegt, hat sich viel verändert. Die kleine Klinik erhielt eine zweite Etage, in der dann die zwei zahnmedizinischen Behandlungsräume unseres Projekts TEETH untergebracht sind. Der Einsatz war überfällig, da die bisherige Ausstattung nur noch eingeschränkt funktionierte und das Praxisteam daher lediglich einfachste Behandlungen vornehmen und am Ende leider gar nicht mehr praktizieren konnte. Neben dem zahnmedizinischen Betrieb werden die Behandlungsräume immer wieder auch für andere Projekte genutzt. So wird im Februar 2023 das Chirurgen-Team von FACE auf die neue Ausstattung zurückgreifen. Dieses von uns unterstützte Projekt existiert seit mehr als zwölf Jahren. Unter der Leitung von PD Dr. Dr. Lei Li, Chefarzt der MKG-Chirurgie am Klinikum Oldenburg, wurden über die Jahre rund 930 Patienten operiert. Für größere OPs gibt es jetzt auch zwei OP-Räume. Für die Installation der technischen Ausstattung begleitete Dentaltechniker Heiko Novy von der Firma GERL.DENTAL das Team. Nach der Installation der neuen Praxisräume konnten Dr. Kebe und Assistentin Bintou Chorr endlich wieder die vielen Schmerzpatienten empfangen und behandeln. Fotos: ÄRZTE HELFEN e. V. FACE: Zustand nach Intubationsnarkose, intraoperativem Herzstillstand durch massiven Volumenverlust und erfolgreicher Reanimation mit mehreren Blutkonserven

RkJQdWJsaXNoZXIy MjMxMzg=