Zahnaerztliche Mitteilungen Nr. 4

zm113 Nr. 04, 16.02.2023, (216) 26 | ZAHNMEDIZIN 40. INTERNATIONALE DENTAL SCHAU (IDS) IN KÖLN Update Periimplantitis – Prävention und Therapie Christian Ehrensberger Periimplantäre Mukositis und Periimplantitis zählen zu den häufigen Komplikationen bei Implantatpatienten. Praktisch jede Praxis hat mit diesen Krankheitsbildern zu tun – unabhängig davon, ob sie im engeren Sinn implantologisch oder implantatprothetisch engagiert ist oder ob sie schlicht eine konsequente Prophylaxe betreibt. Allen bietet die IDS 2023 vom 14. bis zum 18. März ein Update auf den Stand der Technik und ein Schaufenster für aktuelle Innovationen. Die Zahlen sprechen für sich: 43 Prozent aller Implantatpatientinnen und -patienten leiden an Mukositis und 22 Prozent an Periimplantitis [Solderer und Schmidlin, 2020]. Es steht außer Frage, dass jede Praxis heute über wirkungsvolle präventive und therapeutische Optionen gegen diese Erkrankungen verfügen muss. Grundsätzlich gilt dafür: Da der primäre Faktor für die Entstehung periimplantärer Entzündungen in der Anlagerung von Biofilm begründet liegt, richten sich die Ansätze der Periimplantitistherapie auf eine Dekontamination der Implantatoberflächen. Falldefinitionen für die periimplantäre Mukositis und die Periimplantitis mit den jeweiligen diagnostischen Kriterien sind seit 2018 in der Klassifikation periimplantärer Erkrankungen vereinbart worden. Als maßgebliche Kriterien bei der Diagnostik werden die Blutung auf leichte periimplantäre Sondierung (BOP) und die An- oder Abwesenheit von Knochenabbau angesehen. Wie erfolgt die Dekontamination von Implantatoberflächen? Zur Instrumentierung werden bei periimplantären Erkrankungen Handküretten aus Kunststoff, Karbon oder Titan eingesetzt. Alternativ oder zusätzlich zu Handküretten kommen unter anderem Ultraschallsysteme zum Einsatz. Auch hier wird auf eine schonende Bearbeitung der Oberflächen geachtet, indem beispielsweise Kunststoff-ummantelte Ansätze verwendet werden. Als weitere Optionen zur Dekontamination stehen bestimmte Lasertypen und Pulver-Wasserstrahl-Geräte zur Verfügung. Keine Wirkung ohne Nebenwirkung: Mit der zunehmenden Zahl an Implantatinsertionen steigen auch die Prävalenzen von Periimplantitis. In der Folge entwickelt sich ein breiter und differenzierter Markt rund um die Produkte für Prophylaxe und Therapie periimplantärer Erkrankungen. Foto: © Koelnmesse GmbH, Thomas Klerx ZM-LESERSERVICE Die Literaturliste kann auf www.zm-online.de abgerufen oder in der Redaktion angefordert werden.

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