Zahnaerztliche Mitteilungen Nr. 4

zm113 Nr. 04, 16.02.2023, (226) 36 | ZAHNMEDIZIN PROF. DR. BÄRBEL KAHL-NIEKE ZU IMED DENT „Z2-Update: Herausforderung gemeistert“ Im Winter 2019/2020 war der Modellstudiengang Zahnmedizin iMED DENT in Hamburg-Eppendorf gestartet. Die erste Kohorte hat nun die zweite Staatsprüfung (Z2) absolviert — und attestiert der Leitung "eine perfekte Organisation". Es war aber auch ordentlich Druck im Kessel, erzählt Prof. Dr. Bärbel Kahl-Nieke, Ärztliche Leiterin des Zentrums für Zahn-, Mund- und Kieferheilkunde des UKE. Frau Prof. Kahl-Nieke, wie ist der Modellstudiengang aufgebaut? Prof. Dr. Bärbel Kahl-Nieke: Drei Jahre Studium im Hamburger Modellstudiengang iMED DENT bedeuten im ersten Jahr mit dem Titel „Normalfunktion" zunächst vier siebenwöchige Module in je zwei Semestern. Es werden naturwissenschaftliche und zahnmedizinische Grundlagen sowie Gewebe und Funktionen des oralen Systems gelehrt. Darüber hinaus finden ein Training der feinmotorischen Basisfertigkeiten und eine erste Heranführung an die klinische Tätigkeit statt. Grundprinzipien der Kommunikation sowie des wissenschaftlichen Arbeitens werden ebenfalls bereits im ersten Jahr gelehrt und gelernt. Nach erfolgreicher Zwischenprüfung beginnt der zweite Studienabschnitt "Vom Symptom zur Erkrankung" mit dem ersten Modul "Infektionen, Entzündungen und Prävention I", gefolgt von weiteren sieben Modulen in insgesamt vier Semestern. Darauf folgen die präklinischen praktischen Fertigkeiten sowie das Kommunikationstraining und der weitere Kontakt mit der Thematik "wissenschaftliches Arbeiten". Letzteres findet am Ende des fünften Semesters seinen Abschluss im Rahmen des Moduls "Studienarbeit". Alle Studierenden fertigen in diesemModul, betreut von einem Dozenten oder einer Dozentin, eine wissenschaftliche Arbeit ihrer Wahl in einem beliebigen Fach der Zahnmedizin und/ oder Medizin an. Danach folgen zwei weitere Module vor der zweiten Staatsprüfung. Die bereits über Jahrzehnte an der Hamburger Medizinischen Fakultät bewährte quantitative und qualitative Lehrevaluation spiegelt jeweils unmittelbar nach den Modulen deren Studierenden-seitige Bewertung wider. So haben wir die Möglichkeit, wo es nötig ist, zu reagieren. Dies war vor allembei der ersten Kohorte des Modellstudiengangs Zahnmedizin in Hamburg (Start Oktober 2019) von hoher Relevanz, da alle Module „ein Prototyp“ sind und waren. Wie verlief die Staatsexamensprüfung? Welche Unterschiede gibt es zum Regelstudiengang Zahnmedizin? Die zweite Staatsexamensprüfung Z2 imSeptember 2022, die gemäß der neuen Approbationsordnung über einen zweiwöchigen Zeitraum abgehalten wurde, stellte für die OrganisatorInnen und PrüferInnen, ebenso wie für die Studierenden, eine nicht unerhebliche Belastung dar. Es war die erste Z2-Prüfung, die gemäß zahnärztlicher Approbationsordnung deutschlandweit stattgefunden hat, so dass umfassende Organisationsleistungen vonnöten waren. Für Z2 stehen lediglich zehn Werktage zur Verfügung. In diesem Zeitraum müssen die Fächer Prothetik, Kieferorthopädie, Oralchirurgie und MKG-Chirurgie sowie die Fächergruppe Zahnerhaltung, die Endodontologie, Kinderzahnheilkunde, Parodontologie, Zahnhartsubstanzlehre, Prävention und Restauration enthält, geprüft werden. Für jedes dieser vier beziehungsweise besser sieben genannten Fächer wurde eine Prüfung, bestehend aus einem praktischen und einem mündlichen Prüfungselement durchgeführt. Inhalt der Prüfungen sind standardisierte Ausbildungssituationen der jeweiligen Fächer. Auch neu war der sogenannte „strukturierte Bewertungsbogen“ für das zweite Staatsexamen, das seitens des IMPP als Prototyp entworfen, von den Verantwortlichen angepasst undmit den notwendigen Inhalten versehen wurde. Im Oktober wurde die vierte Kohorte zum Hamburger Modellstudiengang iMED DENT begrüßt. Dr. Bärbel Kahl-Nieke, Ärztliche Leiterin des Zentrums für Zahn-, Mund- und Kieferheilkunde des UKE, hat den neuen Ausbildungsgang maßgeblich mitgestaltet. Foto: Studio Nordblick - Thomas Zarges

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