Zahnaerztliche Mitteilungen Nr. 5

GESELLSCHAFT | 49 cation“ (LDA) bestimmt. LDA ist ein Verfahren, das verwendet wird, um eine große Menge an unstrukturierten Texten zu kategorisieren und Themen zu identifizieren. LDA ermittelte insgesamt 50 Themen, die die Studienautoren in elf Gruppen sortierten: „Forschung & Wissenschaft", „Krankheit & Verletzung", „Der Staat", „Strukturen des Gesundheitswesens", „Ernährung & Lebensmittel", „Medizinische Spezialitäten", „Wirtschaft", „Lebensmittelproduktion", „Gesundheitskommunikation", „Familie" und „Sonstige". Die amweitesten verbreiteten Themenfelder im Gesundheitsweb in Deutschland, Österreich und der Schweiz waren demnach „Forschung & Wissenschaft" mit 21,04 Prozent und „Krankheit & Verletzung" mit 17,92 Prozent. Außerdem zeigte die Untersuchung, dass das Thema „Pandemie & Impfung" mit Bezug zur COVID-19-Pandemie bereits im Januar 2020 ein Bestandteil des Gesundheitsweb war. Anschließend wurde für jede gesundheitsbezogeneWebseite eine computergestützte Lesbarkeits- und Wortschatzanalyse durchgeführt. Als Maßstab für die Lesbarkeit eines Textes wurden der sogenannte „FRE-Score“ und die „Vierte Wienersachtextformel“, kurz WSTF, verwendet. Als schwerer lesbar werden dabei unter anderem längere medizinische Fachbegriffe und lange oder verschachtelte Sätze gewertet. Diese Lesbarkeitsmaße bewerten einen Text entweder als Punktwert (Score) oder in Form von Schuljahren. Erhält ein Text die Bewertung 11, sollten LeserInnen, die die 11. Klasse abgeschlossen haben, diesen sprachlich klar erfassen können. Im Fall von Gesundheitsinformationen würde man empfehlen, dass diese Texte bereits von SchülerInnen aus der Mittelstufe verstanden werden können. Das verwendete Vokabular wurde zudem per KI-Verfahren auf dessen Laientauglichkeit untersucht. Nur wer ein Hochschulstudium hat, kann die Texte verstehen Die Lesbarkeitsanalyse zeigt, dass die Mehrheit der gesammelten Websites „strukturell schwierig" oder „sehr schwierig" zu lesen ist: 84,63 Prozent (2.539/3000) erreichten einen WSTF ≥ 12; ganze 89,7 Prozent (2.691/3.000) einen FRE≤49. Die Studie zeige damit, dass im deutschsprachigen Gesundheitsweb das Niveau deutlich über dem Niveau der Mittelstufe liegt und ein Text nur dann vollständig erfasst werden kann, „wenn 13 bis 14 Jahre schulische Bildung vorliegen“, betont Zowalla. Bemerkenswert sei jedoch, dass das verwendete Vokabular größtenteils gut für ein Laienpublikum geeignet ist. So ergab die Wortschatzanalyse, dass 44 Prozent (1.320/3.000) der Websites einen Wortschatz verwenden, der für ein Laienpublikum gut geeignet ist. „Die Ergebnisse zeigen, dass die Lesbarkeit der Texte im deutschsprachigen Gesundheitsweb gering ist", schlussfolgern die Studienautoren. Infolgedessen könnten PatientInnen auf Barrieren stoßen, „auch wenn das verwendete Vokabular aus medizinischer Sicht angemessen erscheint". „Im Zeitalter von Fake News und Desinformation wäre es sicherlich interessant, wenn ein Verfahren vertrauenswürdige Anbieter, wie beispielsweise das Robert Koch-Institut, für Gesundheitsinformationen vollautomatisch identifizieren könnte“, ergänzt Zowalla. Hier bestehe jedoch weiterhin Handlungs- und Forschungsbedarf. nb Quelle: Zowalla R, Pfeifer D, Wetter T (2023): Readability and topics of the German Health Web: Exploratory study and text analysis. PLoS ONE 18(2): e0281582. https://doi.org/10.1371/journal.pone.0281582 Natürliche Prophylaxe-Produkte von lege artis VERTRÄGLICH & VEGAN* Zur Vorbeugung von Gingivitis, Parodontitis, Periimplantitis & Mundschleimhautentzündungen Auch für Risikopatienten mit geschwächtem Allgemeinzustand geeignet: z. B. geriatrische Patienten, Diabetiker, Krebspatienten, Raucher, Rheumatiker, Schwangere Für die Praxis und zu Hause * Pflanzliche Inhaltsstoffe auf veganer Basis

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