24 | ZAHNMEDIZIN PRAXISTIPPS MIT KOMPOSIT – TEIL 4 Fragmentwiederbefestigung als Sofortversorgung bei Trauma-bedingter Kronenfraktur Florian Leciejewski, Cornelia Frese, Shirin El Sayed Wenn bei einer Kronenfraktur mit oder ohne Exposition der Pulpa das Fragment auffindbar und repositionierbar ist, dann ist das Reattachment eine minimalinvasive und effektive Lösung, um einen bakteriendichten Verband der Dentinwunde zu generieren. Gleichzeitig lassen sich Ästhetik und Funktion wiederherstellen. Dieser Patientenfall zeigt beispielhaft das konkrete Vorgehen. Mit den entsprechenden Vitalerhaltungsmaßnahmen ist das Reattachment auch bei Kronenfrakturen mit Pulpabeteiligung anwendbar. Gemäß der aktuellen S2k-Leitlinie zum dentalen Trauma bleibender Zähne sollte aus forensischen Gründen ein spezieller TraumaDokumentationsbogen der DGET und DGZMK (https://bit.ly/Befundbogen_ Frontzahntrauma) ausgefüllt werden sowie eine Fotodokumentation des Frontzahntraumas von bukkal und inzisal vor der weiteren Therapie erfolgen [DGZMK et al., 2022]. Kasuistik Ein 42-jähriger allgemeingesunder Patient stellt sich nach einem Fahrradsturz bei Glatteis zunächst in der Klinik und Poliklinik für Mund-, Kiefer- und Gesichtschirurgie am Universitätsklinikum Heidelberg zur Erstversorgung nach Frontzahntrauma vor. Nachdem ein SchädelHirn-Trauma sowie Frakturen im Gesichtsbereich und weitere nicht dentogene Verletzungen ausgeschlossen wurden, wird der Patient in die Poliklinik für Zahnerhaltungskunde zur Weiterversorgung überwiesen. Die zahnärztliche Befundung ergibt koronale Schmelz- und Dentinfrakturen ohne Pulpaexposition an den Zähnen 12 und 21. An Zahn 11 liegt eine ausgeprägtere subgingivale Kronenfraktur vor. Auf dem Weg zur Uniklinik bemerkte der Patient das gelockerte Fragment an Zahn 11, entfernte es selbstständig und lagerte es trocken in einem Taschentuch. Trotz der Nähe zm115 Nr. 03, 01.02.2025, (126) a c b
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