30 | PRAXIS zm115 Nr. 03, 01.02.2025, (132) sicher, dass niemand über die betroffene Mitarbeiterin herzieht. Es kann auch hilfreich sein, Mitarbeitende zu bitten, aktiv den „Fehler des Monats“ suchen. 3. Sie können systematisch Vertrauen aufbauen Halten Sie Ihre Zusagen ein, um Verlässlichkeit zu demonstrieren. Machen Sie keine Versprechungen, die Sie nicht einhalten können oder wollen. Falls Ihnen das doch passiert, betrachten Sie es als Fehler und benennen Sie das auch so. Sorgen Sie für Transparenz und teilen Sie relevante Informationen offen mit (und so, dass alle davon Kenntnis erhalten), insbesondere bei Veränderungen in der Praxis. 4. Sie können durch positives Feedback Wertschätzung und Anerkennung ausdrücken Erkennen Sie – auch kleine – Leistungen an und bedanken Sie sich regelmäßig im Wechsel möglichst bei jedem Teammitglied. Das ist oft gar nicht so einfach und erfordert teilweise Übung. Manchmal hilft es, sich eine Woche lang abends für jede Mitarbeitende aufzuschreiben, wofür Sie sich bedanken könnten. Das trainiert die eigene Aufmerksamkeit. 5. Sie können Ihre Mitarbeitenden so weit wie möglich in Entscheidungsprozesse einbinden Bitten Sie aktiv um Vorschläge und Ideen für Prozessoptimierungen und auch für Anschaffungen. Beziehen Sie Ihre Mitarbeitenden eventuell in Personalentscheidungen ein. 6. Sie können Unterstützung beim Lernen anbieten Etablieren Sie gute OnboardingProzesse und fördern Sie Coachings insbesondere für neue Technologien oder Verfahren. Erkennen Sie das Engagement beim Lernen an. Geben Sie regelmäßig konstruktives Feedback über Lernfortschritte und fördern Sie das aktive Nachfragen. 7. Sie können im Team den Austausch unterschiedlicher Perspektiven und Ansichten unterstützen Wenn ich mit meinen Ansichten normalerweise akzeptiert werde – ohne dass andere diese teilen müssen –, verstärkt dies das Gefühl, in dieser Praxis – so wie ich bin – willkommen zu sein. Das erhöht die Sicherheit, wirklich dazuzugehören. Fazit Psychologische Sicherheit in einer Praxis stärkt die Zusammenarbeit, das Engagement des Teams und die Produktivität. Indem Sie eine offene Fehlerkultur, eine wertschätzende Kommunikation und vertrauensvolle Beziehungen fördern, schaffen Sie eine Arbeitsatmosphäre, in der sich Ihre Mitarbeitenden sicher fühlen, ihr volles Potenzial einzubringen. Dies führt nicht nur zu einem zufriedeneren Team, sondern auch zu einer höheren Patientenzufriedenheit und einem langfristig erfolgreichen Praxisbetrieb. DREITEILIGE SERIE FEHLERMANAGEMENT IN DER PRAXIS Teil 1: Das Prinzip der psychologischen Sicherheit Teil 2: Fehlerbesprechung mit einzelnen Mitarbeitern Teil 3: Fehlerbesprechung mit dem Team Etablieren Sie eine Kultur, in der Ihre Mitarbeitenden ohne Angst vor negativen Konsequenzen ihre Meinungen äußern, Fragen stellen oder Fehler offen und angstfrei thematisieren können. Foto: alfa27 - stock.adobe.com
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