Zahnärztliche Mitteilungen Nr. 05

zm 108, Nr. 5, 1.3.2018, (365) „Der digitale intraorale Scan hat in den vergangenen Jahren eine ra- sante Entwicklung erlebt“, erläuterte Prof. Bernd Wöstmann, Direktor der Poliklinik für Zahnärztliche Prothetik des Universitätsklinikums Marburg und Gießen, Standort Gießen. Aber wann ist der Einsatz in der zahnärztlichen Praxis tatsächlich sinnvoll? Wöstmann skizzierte in dem Zusammenhang, welche neuen Möglichkeiten und Behand- lungsoptionen intraorale Scanverfahren mit sich bringen – aber auch welche spezifischen Probleme. „Ich bin fest überzeugt, dass der intra- orale Scan in die Praxen kommt“, betont Wöstmann abschließend. Wann? „Das kann ich nicht sagen. Die Zukunft der Zahnmedizin ist jedoch digital. Nach wie vor erleben wir den Sonnenaufgang der digitalen Zahnheilkunde.“ Die Lust und den Hunger wachhalten Prof. Florian Beuer, Direktor der Klinik für Zahnärztliche Prothetik, Alterszahnmedizin und Funktionslehre an der Charité Universitäts- medizin in Berlin, diskutierte in seinem Vortrag drei verschiedene Konzepte in der Implantatprothetik: die konventionelle Versorgung nach einer Einheilphase; das sogenannte Münchener Implantatkon- zept, nach dem die Abformung während der Implantatinsertion vor- genommen und der Zahnersatz nach einer Einheilphase eingegliedert wird, sowie die Implantatsofortversorgung. Sein Fazit: Die konventionelle Implantatprothetik ist ein bewährtes Konzept, das sich durch eine hohe Vorhersehbarkeit und ein geringes Risiko auszeichnet. Als Nachteile benannte er die lange Dauer der Behandlung sowie die damit verbundene Weichgewebeausformung. „Beim konventionellen Konzept wird viel Manipulation an den Weichgeweben vorgenommen“, erläuterte Beuer. Dementsprechend sei das Münchner Implantatkonzept vorteilhafter: Hier benötige man nur zwei Behandlungssitzungen bis zur Krone. Auch die Implantat- sofortversorgung sei komfortabel, schnell und biete wenig Mani- pulationen an den Weichgeweben. Hier sei jedoch eine aufwendige Planung nötig, resümierte Beuer. Prof. Klaus Louis Gerlach (Magdeburg) hatte die wissenschaftliche Leitung des 25. Zahnärztetages Sachsen-Anhalt übernommen. nb Traditionell findet der Zahnärztetag Sachsen-Anhalt im historischen Parkhotel Herrenkrug in Magdeburg statt. Auch in diesem Jahr bildeten sich am 27. Januar die Teilnehmer im großen Festsaal fort. Foto: zm-nb

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