Zahnärztliche Mitteilungen Nr. 06

zm 108, Nr. 6, 16.3.2018, (516) Ein Foto und seine Geschichte Werbung im Eishockey-Stadion? Wo andere ihre Zähne aufs Spiel setzen, wirbt Dr. Timo Simniok für das perfekte Lächeln! Der Zahnarzt aus der Wedemark bei Hannover macht mit Bandenwerbung im Eishockey-Stadion auf seine Praxis aufmerksam – aber nicht, weil er ein Fan ist! Si e habe n gu t lachen : Za hnar z t Dr . Timo S im ni ok ( r. ) mi t E i sh oc ke y s pi e l er B jö rn B ombi s (M it te ) – u n d Dr. Ti mo S im ni ok ( l . ) al s Ba nd en we rb un g! Foto: privat 12 Praxis „E ig entlich sind m ei ne E rfah ru ng en m it Wer b ung im Allgem ei n e n sehr gemischt“ , räumt Dr. Timo Simni ok e in – und bez ie ht s ic h auf Henry Ford, der mal gesagt haben soll: „Fünfzig Prozent bei der Wer- bung sind immer rausgeworfen. Man weiß aber nicht, welche Hälfte das ist.“ Dieser Ausspruch gebe auch seine Einstellung wider, sagt der 42-Jährige: „Es ist schwierig, den wirklichen Nutzen von Wer- bung zu messen. Nach Auswertung meiner betriebswirtschaftlichen Kennzahlen der vergangenen Jahre durch meinen Steuerberater konnte ich jedenfalls keinen signifikanten Zusammenhang von Werbeausgaben und Zahnarzthonorar feststellen.“ Und dennoch: Wer ein Heimspiel der Wedemark Scorpions besucht, dem lacht das Abbild von Simniok fröhlich von der Bande entgegen. „In der Wedemark, in der meine Praxis liegt, herrscht eine starke Überversorgung an Zahnarztpraxen“, erläutert er. „Somit spüre ich schon einen starken Wettbewerb um die Gunst der Patienten.“ Die Bande ist 4m x 1m groß Wie viele Praxisinhaber ist aber auch Simniok zwiespältig, wenn es um Werbung geht. „Einerseits widerstrebt es mir als redlicher Zahn- arzt überhaupt zu werben. Denn die Gründe, warum Patienten sich bei mit behandeln lassen, sollten Vertrauen, Kompetenz und Qualität sein und nicht irgendwelche manipulativen Versprechen in Werbe- anzeigen“, betont der Praxischef. „Andererseits meldet sich schnell das schlechte Gewissen, wenn andere Kollegen Werbung nutzen. Da nn s tellt sich h ä u fi g da s Ge fü hl bei m ir e i n , ei ne w ic ht i g e betr i ebs - wi rt scha ft liche Maßn ah me n ic ht d ur ch ge f ü hr t un d da d urch da s an- gestrebte betriebliche E rg eb nis in G ef ah r g e br ac ht z u h a be n. “ Um auf seine Praxis un d se in e Le istungen aufmerksam zu machen, nutzt Simniok seine Homepage. Darüber hinaus postet er regelmäßig t Fortbildungen und neue Entwicklungen auf Facebook. Außerdem is der Zahnarzt Mitglied örtlichen Gewerbeverein, der Interessen im - gemeinschaft Bissendorfer Kaufleute. Diese Mitgliedschaft ermöglicht es ihm, alle zwei Jahre eine eigene Seite im lokalen Wochenblatt zu gestalten. In unregelmäßigen Abständen schaltet er dort auch mal Anzeigen, „wie zum Tag der Zahngesundheit oder zu einem Senioren- Special“. Auch um gute Beurteilungen beim Arztbewertungsportal jameda ist Simniok bemüht. „Den Hauptschwerpunkt meiner werbe- rischen Aktivität sehe ich klar im Internet und bei Social Media.“ Ausnahme: die 4m x 1m große Bande im Eishockey-Stadion in Bis- sendorf. Vor knapp zehn Jahren, im Januar 2009, ließ sich Simniok in unmittelbarer Nähe nieder – nur zwei Kilometer Luftlinie trennen Stadion und Praxis. „Im Übrigen habe ich als Kind in dieser Eishalle Schlittschuhlaufen gelernt“, verrät der Zahnarzt. Und als Mitglied einer Amateurtruppe stand er sogar selber mit dem Schläger auf dem Eis. „Leider lässt sich die Arbeit als Zahnarzt nur unzureichend mit den gesundheitlichen Risiken des Eishockeys vereinbaren. Somit musste ich meine Karriere schnell wieder beenden“, lacht Simniok. In der Wedemark spielte Eishockey schon immer eine große Rolle – hier begann die Geschichte der Hannover Scorpions, die 2010 Deut-

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